Fernabi - hart aber erfolgreich

Ich habe mein Abitur jetzt nach ca. 4 Jahren geschafft. Ich fand es immer gut, dass ich meine Zeit vollkommen alleine einteilen konnte, manchmal hätte ich aber wohl den allgemein "Tritt in den Hintern" benötigt. Ohne Zweifel ist dies einer der schwierigsten Wege zum Abitur, einfach weil man keinen Druck zum Lernen bekommt.

Für diejenigen, die sich allerdings dennoch hierfür entscheiden, Stelle ich gerne mein Institut "ILS" einmal vor.



Man bekommt eine ganze Palette von Studienheften. Zunächst einmal zu allen möglichen Fächern. Einige Fächer werden auch erst später zum Lehrgang dazukommen (Religion, Erdkunde).

Ein Studienheft behandelt im Grunde ein Schulthema. am Anfang handelt es sich im Grunde nur um Wiederholungen der letzten Schuljahr, was doch die ein oder andere Erinnerung wachruft. Einige Themen, die besonders umfangreich sind, bekommen auch mehrere Studienhefte.

Da ich parallel eine Freundin kannte, die noch zur "normalen" Schule ging, kann ich sagen, dass die Studienhefte wirklich alle Themen behandeln, die man braucht zum Abitur.

Das Onlinestudienzentrum hat mir besonders gut gefallen, da ich dort meinen Fortschritt beobachten konnte (das hat einen immer so gefreut, wenn der grüne Balken größer wurde :) ), online die Einsendeaufgaben verschicken, mit anderen chatten oder in Foren Fragen klären. Auch den Lehrer selbst kann man hierüber erreichen.

Bei den Einsendeaufgaben an sich ist zu sagen, dass diese zur Lehrern geschickt werden, die meistens noch an der Schule arbeiten. Einige stellten sich sogar persönlich vor. Letztlich ist es aber so, wie bei den meisten Schulen: Man hat das Gefühl, es gibt gute und schlechte Lehrer. Probleme mit Einzelnen konnten bei mir immer geklärt werden und die Höflichkeit ist entgegen dem etwas gehobenen Alter der meisten Kursteilnehmer gestiegen.

Die Korrekturen sind wie in der Schule, da sie auch von solchen Lehrkräften vorgenommen werden. Dies erfolgt meist innerhalb von 1-2 Wochen. Nur für ein paar ziemlich lange Deutschaufsätze musste ich länger warten - aber selbst schuld. Schneller ging es bei den Lehrern, die die Aufgaben per E-Mail zurückschicken.

Bei Rückfragen sind die Lehrer über das Onlinestudienzentrum erreichbar. Manchmal wird es aber komplizierter, da, wenn die Frage zu kompliziert ist und nicht ohne Vorlage der Arbeit geklärt werden kann, diese nochmals eingeschickt werden muss.



Jeder Teilnehmer des Fernlehrgang hat einen eigenen Tutor, den man vor allem bei Fragen über den Studiengang gerade über das Onlinestudienzentrum gut erreichen kann. Anrufen ist auch möglich, für mich aber nie nötig.

Fragen traten bei mir auf, als die letztlichen 8 Prüfungsfächer darunter die 2 Leistungsfächer gewählt werden sollten. Die könnten aber sofort geklärt werden.



Als Prüfungsvorbereitung gibt es jeweils für das schriftliche und mündliche ein Seminar zur Vorbereitung, die ich nur wärmsten empfehlen kann. Gerade für das mündliche waren die Seminare einfach toll und haben mir definitiv die eine oder andere 14 Punkte beschert.

Gerade wer Physik gewählt hat, kommt hier super zurecht, denn das war das einzige, was mich wirklich gestört hat während meiner Zeit beim ILS: die Physikhefte.

Alle anderen Hefte waren stringend und gut geführt und ich habe auch keine anderen Bücher benötigt, um mir das Wissen anzueignen. Die Physikhefte sind da leider nicht so.

Die Herleitungen der Formeln sind viel zu lange geraten, sodass man zum Schluss nicht mehr so sicher ist welche Formel man davon letztlich anwenden soll.

Allerdings ist hier auch zu sagen, dass die Studienhefte in Physik, soweit ich weiß, erneuert werden, da es 2015 eine Änderung der Themen für die mündliche Prüfung gab und 2016 (meine Abizeit) nur das neue Heft zu Gravitation fertig war, welches ich wirklich super fand.

Die Seminare werden auch von Lehrern aus Schulen geführt, die oft besonders gut im Stoff sind, weshalb an sich die Seminare wohl auch so gut waren. An sich gab es nur das Deutschsseminar (schriftlich), welches ich als unnötig empfand und das wohl deshalb, weil man sich nach meinem Gefühl einfach schlecht auf Deutsch vorbereiten kann.



Einige der Dozenten für die Seminare gaben uns extra ihre Email-Adressen für Nachfragen und ich habe mich eigentlich gut vorbereitet gefühlt, dennoch sollte man bis zu den Seminaren den Stoff beherrschen und dort nur noch tiefer gehende Fragen klären müssen.

Extra für die Zeit des Abiturs haben uns Frau Both-Jahns und Frau Srocke begleitet, die, soweit ich weiß, jeden Jahrgang begleiten. Diese waren super Ansprechpartner für alle möglichen Fragen rund um die letzten Abiturmonate und -wochen. Sie haben wirklich jede Frage geklärt, die ich ihnen stellte, auch wenn es nach meinem Gefühl oft Kleinigkeiten waren. Allerdings bin ich wohl der Typ Mensch, der alles im voraus wissen muss ;).



Gerade in der Abizeit, als man endlich seine Kollegen und Leidensgenossen kennenlernen konnte, kam bei uns auch ein echtes Gruppengefühl hoch und wir haben bis zum Schluss für alle gebibbert, die es nur knapp schafften.

Es ist wirklich super wichtig, sich selbst genügend Zeit zu lassen, alle Themen durchzugehen und zu beherrschen, was einige leider nicht machten oder wegen Arbeit nicht konnten.

Abitur ist und bleibt nun einmal schwer und als Fernlehrgang ohnehin, da keine Noten gesammelt werden und somit nur die Prüfungen zählen.



Dennoch finde ich, dass ich beim ILS eine große Chance bekommen habe und diese auch nutzen konnte. Es ist letztlich Eigenarbeit, um die Ziellinie zu übertreten und definitiv mehr als an einer normalen Schule, aber ich habe mich beim ILS gut beraten und aufgehoben gefühlt, um das Abitur zu schaffen.