Mein erstes Semester an der Fernuni Hagen

Lars
Psychologie (B.Sc.)
Bericht archiviert

Hallo!
Ich habe jetzt mein erstes Semester (WS 12/13) im Studiengang Bachelor of Science Psychologie an der Fernuniversität in Hagen hinter mir und möchte euch meine Erfahrungen mitteilen. Vorher möchte ich jedoch noch betonen, dass diese subjektiv sind und viele andere eine abweichende Meinung davon haben könnten.

Ich fange mal an: Das Studium besteht aus 11 Modulen, die ihr bearbeiten müsst, und am Ende jeden Semesters schreibt ihr pro Modul eine Multiple-Choice-Klausur, die ihr natürlich bestehen müsst. Gleich vorweg: Klinische Psychologie ist nicht enthalten! Der Klausurort ist sehr flexibel. Ihr könnt in vielen verschiedenen Orten in Deutschland schreiben, oder sogar im Ausland an z.b Goethe-Instituten. Ich zum Beispiel habe meine Klausuren an der Universität zu Köln geschrieben.

Ihr könnt euch jeweils als Vollzeit- oder als Teilzeitstudent einschreiben. Falls ihr Bafög bekommen wollt, müsst ihr auf Vollzeit gehen. Vollzeitstudenten bearbeiten in der Regel zwei Module, während Teilzeitstudenten jeweils nur eins bearbeiten. Was ihr in welcher Reihenfolge bearbeitet ist im Grunde egal, doch die ersten beiden Module müsst ihr bestehen, um für die Prüfungen der anderen zugelassen zu werden.
Das Leben als Vollzeitstudent ist entgegen aller Klischees nicht einsam. Ich habe mich oft mit meiner Lerngruppe getroffen, die sich leicht gründen lies, weil man über ein Kontaktfenster sehen kann wer in der Nähe wohnt. Weiterhin war viel Kontakt in der Semestergruppe auf Facebook und auf Skype. Die ersten beiden Module kosten 320 Euro, wer Bafög erhält, bekommt darauf wunderbare 280 Euro Rabatt! Verglichen mit der „Konkurrenz“ also ziemlich günstig, was für mich persönlich ein sehr großer Pluspunkt ist. Ein Fahrticket, wie es an Präsenzunis dabei ist, ist nicht inklusive!
Das Studienmaterial bekommt ihr per Post zugesendet. Die Skripte sind gebunden und Ihr könnt sie euch als pdf-Datei herunterladen und so auf Tablets oder am Computer genießen. So habt ihr eure Skripte immer dabei und könnt im Prinzip überall lernen. Der Lesestoff umfasst für beide Module ca. 2100 Seiten, was schon einiges ist, aber vergesst nicht, dass ihr ca. 5 Monate Zeit habt das durchzuarbeiten.
Manchmal hat es mich aber geärgert, dass ich den meisten Stoff nur übers Lesen beigebracht bekomme, denn ich persönlich finde, dass man sich Sachen besser merkt, wenn sie jemand vorgetragen hat. Mit dem Stoff war ich Mitte Januar durch und hatte ca. eineinhalb Monate Zeit mich vorzubereiten (Prüfung war Anfang März), die Zeit, in der ich das Meiste des Stoffs wirklich verstanden habe. Freizeit hatte ich meiner Meinung nach genug. Mehr als 5 Stunden am Tag habe ich oft nicht gelernt und an Wochenenden habe ich nie etwas getan. Ihr bekommt von der Uni einen Zeitplan für M1 vorgegeben, an den ihr euch orientieren könnt, ich habe mich jedoch nicht daran gerichtet und kann daher keine Aussage darüber machen, ob das so gut ist.
Achtung bei den Pflichtlektüren! Bei uns (WS 12/13) war es beispielsweise der Fall, dass in den Skripten Pflichtlektüren angegeben waren, die gar nicht mehr gelesen werden sollten. In Moodle lässt sich dann eine aktuelle Liste herunterladen. Moodle ist eine Art Forum, wo jeder etwas posten kann. Dort werdet ihr auch betreut. Fragen könnt ihr dort immer stellen. Die Betreuer antworten sehr ausführlich und erklären sehr gut. Scheut euch nicht eure Fragen zu stellen, sie helfen Euch gerne.
In Modul 1 lernt ihr etwas über die Geschichte der Psychologie, ihre Forschungsmethoden und über das wissenschaftliche Arbeiten. Erklärt wird das ganze in Texten, die, wie ich finde, mal gut mal weniger gut geschrieben sind. Das ganze hängt von dem Professor ab. Vergesst nicht, dass es eine Universität ist und man sich etwas auch selbst erarbeiten muss.
Modul 2 besteht komplett aus Statistik. Erklärt wird hier ziemlich viel mathematisch. Ich persönlich habe nur den ersten Brief bearbeitet, für den zweiten habe ich eine Zusammenfassung eines älteren Semesters genommen und bin damit gut gefahren. Diese war auch gut geschrieben, kommt ihr mal nicht weiter, schnuppert ruhig mal in Moodle nach den Zusammenfassungen anderer :-) Ihr werdet auch lernen mit einem Statistikprogramm namens „SPSS“ zurechtzukommen, was man als Psychologe sehr oft können muss. Optional könnt ihr im Brief auch die Programmiersprache „R“ lernen, die aber nicht klausurrelevant ist.
Ihr könnt auch Präsenzseminare besuchen, die an den Regionalstellen gehalten werden. Leider ist es so, dass die Plätze begrenzt sind und sich viele einschreiben und gar nicht erscheinen. In meinem Fall kamen nur 12 Leute. Das ist ärgerlich für die, die gerne gekommen wären.
Geprüft werden kann im Prinzip in der Prüfung alles, was in den Studienbriefen vorkommt.
Die Prüfung war für mich sehr fair, aber man muss schon wirklich viel wissen. Es werden gerne auch Einzelheiten gefragt, die man auf den ersten Blick im Brief nicht wichtig aussahen. Am Meisten hat es mir geholfen, alte Klausuren durchzuarbeiten. Viele Fragen werden gerne wiederholt und in Statistik hat man beispielsweise dann schon mehr Übung und Routine in den Aufgaben und ist auch in der Klausur weniger nervös. Fangt am besten so früh wie möglich damit an.
Mein Tipp ist also: Vernetzt euch mit älteren Semestern und lasst euch Tipps geben!!! Oft gibt es sogar eine Facebook-Gruppe, die auch gut zum Kontakteknüpfen ist. Und ganz wichtig: Übt mit alten Klausuren. Das hat mir sehr sehr sehr geholfen.
Mein Fazit: Die Fernuni-Hagen lohnt sich! Ich habe für mich persönlich sehr viel über das Lernen in diesem Semester gelernt und ich denke, dass ich mich künftig auf Klausuren, für die man so viel Stoff können muss, wesentlich besser vorbereiten kann. Der große Vorteil ist hierbei natürlich auch das zeit- und ortsunabhängige Lernen! Ich trinke gemütlich meinen Kaffee am Tisch, während sich die Anderen aufregen, dass die Bahn zu spät kommt ;) Nichtsdestotrotz würde ich, wenn ihr könnt, dennoch ein Präsenzstudium vorziehen, denn ich denke, dass es mehr Spaß macht, jeden Tag mit Freunden zu lernen, auch weil man dort alles via Vorlesung erklärt bekommt.

  • Lernen wann und wo man möchte, staatlicher Abschluss, kein NC, nur eine Prüfung pro Modul, Vernetzung via Moodle, günstig
  • Skripte mit Fehlern, Vorlesungen nur als Realmedia-Datei, kein klinisches Modul,
  • Studieninhalte
    4.0
  • Studienmaterial
    2.0
  • Betreuung
    4.0
  • Online Campus
    3.0
  • Preis-/Leistung
    5.0
Lars
Alter 14-25
Weiterempfehlung Ja
Abschluss Ich studiere noch
Studienbeginn 2012
Geschrieben am 31.03.2013
Veröffentlicht am 31.03.2013
Lars
Alter 14-25
Karrierestufe Fernstudent
Weiterempfehlung Ja
Abschluss Ich studiere noch
Studienbeginn 2012
Studienform Fernstudium
Variante Vollzeit
Geschrieben am 31.03.2013
Veröffentlicht am 31.03.2013

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

Lorena , 26.03.2024 - Psychologie (B.Sc.)
Victoria , 08.03.2024 - Psychologie (B.Sc.)
Lana , 04.03.2024 - Psychologie (B.Sc.)
Katharina , 23.02.2024 - Psychologie (B.Sc.)
Toni , 14.02.2024 - Psychologie (B.Sc.)