Ich würde es wieder tun

Natürlich ist ein Fernstudium anders und fordert mehr Anstrengung als eine reine Präsenzschule, das sollte sich jeder klar machen. Die Dauer einer Korrektur variiert nach Fach und eingesandtem Dateiformat (Pdf/Scans werden von ILS meist ausgedruckt und dem Lehrer per Post geschickt, man erhält die Korrektur dann auch per Post). Die kürzeste Zeit die ich je hatte waren knapp 40 Minuten, die längste zwei Wochen; im Durchschnitt sind es meistens 2-3 Tage. Auf Nachfragen reagierten die Lehrer meistens innerhalb von 1-2 Tagen. Theoretisch gibt es auch zu jedem Heft ein Onlineforum, in dem man sich mit seinen “Mitschülern“ austauschen kann, was allerdings wenig genutzt wird; das liegt aber natürlich nicht an ILS
Auch positiv ist die Auswahl der Lehrer, die alle Experten sind. Manche sind ehemalige Lehrer von staatlichen Schulen, einige sind Wissenschaftler (zb ein Doktor der Chemie) und in PGW gibt es sogar einen Professor im Ruhestand.
Die Hefte sind größtenteils gut geschrieben und vermitteln die Inhalte gut; besonders gut sind die Spanischhefte, deren Autor (Dr. Cárdenes) auch der Spanischlehrer bei ILS ist, der einem bei Fragen immer schnell weiter hilft. Die Deutschhefte verlangen mehr Lektüre, als es der Unterricht einer normalen Schule täte, das finde ich äußerst positiv, da dadurch mehr Routine erlangt wird (außerdem kann Allgemeinbildung - die meisten Bücher sind Klassiker - nie schaden).
Eigenlich bin ich größtenteils zufrieden, aber es gibt auch ein paar Kritikpunkte. Die Mathematik-Hefte gehen weit über das fürs Abitur geforderte Niveau hinaus, so wird zum Beispiel Beweisführung verlangt, was fürs Abitur nicht beherrscht werden muss. Auch sind die Mathehefte unnötig kompliziert geschrieben, da sehr formalistisch gehalten. Ich war in meiner Regelschullaufbahn fast immer Klassenbester in Mathe, aber bei ILS sitze ich an 100 Seiten Mathe länger als an 100 Seiten jedes anderen Fachs.
Die Mathe- und Physikhefte sind teilweise sehr alt, bemerkbar macht sich das am Layout (noch mit Schreibmaschine geschrieben) und teilweise am Inhalt (betrifft allerdings nicht den relevanten Stoff). So war in einem Physikheft zu Kernphysik zu lesen, dass es noch nie zu einem größeren Unfall kam, das Heft entstand also vor Tschernobyl; in einem anderen wurden Messgeräte vorgestellt, die längst durch Lasertechnik ersetzt wurden. Positiv muss man allerdings anmerken, dass die neueren Hefte diese Fächer extrem gut den Stoff vermitteln, und dass ILS einem die neuen Hefte kostenlos zuschickt, falls welche aktualisiert wurden.
Alles in allem würde ich mich, trotz der kleinen Mängel, jederzeit wieder bei ILS anmelden.