Digital Business (B.A.)

Gewählt habe ich das Studium wegen der Flexibilität, leider ist das aber auch das einzige wirklich positive, was ich sagen kann. Das Infosekretariat ist selten hilfreich, Tutoren antworten gern mal in manchen Fächern mehrere Wochen nicht und Klausuren sind nur Bulimielernen, da nie spezifiziert wird, was genau gelernt werden soll, sondern es immer heißt "das gesamte Skript ist klausurrelevant". Ich bin bald mit dem Studium durch und erinnere mich kaum noch an die Inhalte der Fächer aus den ersten Semester - das ist kein nachhaltiges Lernen fürs Leben, sondern lediglich Lernen, um am Ende einen Abschlussschein in der Hand zu haben.
Ich hatte eigentlich gehofft, dass eine Privatuni bessere Konzepte hat als öffentliche Unis. Daher bin ich auch von einer öffentlichen zur IU gewechselt. Aber hier habt ihr vom Lernen her die selbe Experience für deutlich mehr Geld.

Mein Studiengang wurde reakkreditiert, also stark überarbeitet. Leider würden mir dadurch mehrere Semester ECTS verloren gehen, wenn ich zur reakkreditierten Version wechseln würde - eine Menge Geld und Zeit. Daher muss ich im alten Studiengang bleiben. Generell wird gern viel gemacht, um neue Studenten anzulocken, aber das, was für alte Studenten verbessert wird, ist meist nur ein Tropf auf dem heißen Stein.

Tutoren antworten oftmals Tage/Wochen nicht bzw. sind plötzlich einen Monat im Urlaub ohne Vertretung (während pro Monat eine Klausur vorgesehen ist), was das Lerntempo sehr negativ beeinflusst. Außerdem habe ich oftmals das Gefühl, dass andere Studenten mir besser und verständlicher den Stoff erklären können, als die Tutoren.
Skripte haben gern mal Widersprüche bzw. sind nicht eindeutig formuliert. Insgesamt hat man an vielen Stellen das Gefühl, dass die meisten Mitarbeiter der IU eigentlich gar keine Lust haben und es der Uni selbst mehr ums Geld geht, als tatsächlich einen guten Service zu bieten. Mein Studiengang wurde z. B. letztens überarbeitet (reakkreditiert) und ich könnte mich jetzt umschreiben lassen in den überarbeiteten Studiengang, welcher tatsächlich einige spannende Fächer hat. Allerdings würden mir dadurch sehr viele ECTS der bestehenden Fächer verloren gehen, da sie nicht mehr Teil des neuen Curriculums sind. Dadurch würde mein Studium im Endeffekt fast doppelt so lange gehen.
Daher haben ich und viele andere Studierende uns entschieden, im alten Bulimielern-Studiengang zu bleiben.
Egal, wie viel Feedback man gibt, man selbst hat kaum etwas davon. Alle Verbesserungen werden für neue Studiengänge eingeführt und man selbst wird ständig vertröstet.
Lasst euch nicht von den Lockangeboten beeinflussen. Die Flexibilität klingt besser als sie ist. Klar ist es praktisch spontan für morgen einen Klausurtermin abmachen zu können. Wenn man sich aber lauter unnützes Randwissen reinprügeln muss, das gar nichts mit dem Konzeptverständnis zu tun hat und kaum Transferleistung abverlangt - inwiefern soll einen das auf den Job vorbereiten? Wie soll dieses Wissen nachhaltig im Kopf bleiben? Wie soll man so die Lust am Studium behalten? Da braucht es deutlich innovativere Lernformen und den Willen, auch Bestandsstudenten die bestmögliche Erfahrung zu bieten.