Studiengang mit Vorsicht auszuwählen
Ich habe vor kurzem das Studium beendet und bin sehr froh darüber, da einem seitens der Uni und Professoren viele Steine in den Weg gelegt worden sind und sich das Studium teilweise unnötig in die Länge gezogen hat.
1) Studieninhalte: Diese sind ganz klar ans WP Examen ausgerichtet, es wird auch nicht davon abgewichen, diesem Umstand sollte man sich bewusst sein, hier werden hauptsächlich die Studieninhalte von AKS verwendet, oder Inhalte von Büchern wiedergegeben. Studienhefte fassen diese teilweise gut zusammen, oder verweisen lediglich auf weitere Studienliteratur ausserhalb der Euro-FH
2) Studienmaterial: Soweit ganz okay, bestehen aus anderen Quellen. Ist keineswegs mit den Klausuren abgestimmt, so kamen in einigen Klausuren Inhalte von ganz anderen Modulen/Studienmaterialen vor.
3) Betreuung seitens der EURO-FH Studienbetreuer ist erstklassig! ABER als es zu meiner Masterthesis kam, brauchte die Uni ca. einen ganzen Monat um mir einen Erst- bzw. Zweitbetreuer zuzuweisen, diese waren scheinbar darüber auch nicht sehr erfreut und haben mich dies in Telefonaten und E-Mails auch spüren lassen. Während der Masterthesis gab es keinerlei Betreuung, Kooperation oder sonstige Rückmeldung was an anderen Universitäten und Fakultäten ganz normal ist und der Praxis entspricht. Gerade als (Vollzeit) arbeitender Berufstätiger und Fernstudent wäre hier zumindest ein wenig Unterstützung gefragt. Rückfragen waren ausdrücklich nicht gewünscht, nach dem Motto "Schreib und Stirb". Mir wurde am Ende in der Thesis viele Aspekte negativ in der Note ausgelegt, welche man durch eine grundlegende, faire und kollegiale Betreuung ggf. hätte verhindern können, aber daran lag keinerleit Interesse. Der Ton war bereits zu beginn sehr unfreundlich und rau, ich habe mich an die Vorgaben gehalten und auch hier wurde mir wieder einige Aspekte sehr negativ in der Note ausgelegt. Das Kolloquium war der Gipfel, als Fernuniversität wurde verlangt auch für nur 30 Minuten nach Hamburg anzureisen, obwohl selbst einige Professoren via Videokonferenz zugeschaltet waren? Ich war einer der Ausnahmen, die dies nach einiger Diskussion dann doch nicht mussten. In der heutigen Zeit sollten lange Anreisen für ein 30 minütiges Kolloquiom doch eher die Ausnahme bleiben, insbesondere wenn auch andere Teilnehmer zugeschaltet werden.
4) Online Campus: sehr übersichtlich, wenig innovativ, okay.
5) Seminare: Den Zweck und Sinn der Seminare in Hamburg Rahlstedt! erschließt sich mir bis heute nicht. Selbst meinem Hinweis eine Seminarwoche einzurichten um Reisekosten und Reisezeit zu sparen wurde nur abgetant man müsse sich regelmäßig mal sehen um auch die anderen Studenten kennen zu lernen (was ein Großteil garnicht wollte und auch sinnlos gewesen wäre). Das durch diese Unflexibilität einem die Möglichkeit von der Inanspruchnahme von staatlich geförderten Bildungsurlaub genommen wird interessierte die beteiligten nicht, Feedback wurde nicht aufgenommen.
6) Digitales lernen: Präsensseminare willkürlich über das Jahr verteilt sind die Regel, lediglich einige Tutorien werden via Adobe Connect angeboten, aber diese waren eher die Ausnahme. Wie bereits angesprochen selbst für ein 30 minütiges Kolloqium sollten die Studenten Anreisen durch halb Deutschland in Kauf nehmen, wenn kein expliziter Ausnahmebestand vorlag. Nochmals Adobe-Connect lief super und bietet einem doch die Möglichkeit in der heutigen Zeit.
7) Flexibilität: Flexibilität nur in Bezug auf die Klausuren gegeben, also wann ich welche Klausur schreiben möchte, jedoch auch hier wieder Pflichtseminare in Hamburg zu beachten. Bezüglich Modulvertiefung, Themenauswahl für Vorträge oder Thesis, keine Flexibilität. Ebenfalls werden 90% der Noten via Klausur eingeholt, Hausarbeiten, Vorträge etc. Fehlanzeige.
Gesamtbeurteilung: Ich bin der Meinung, dass die Uni völlig aus dem Blick verloren hat, dass die Studenten vollzeit berufstätig ist und das eben nicht in einem 9-2-5 Job und das wir Studenten nicht bloße Studenten sondern ihre Kunden ja sogar Berufskollgen sind. Oftmals hatte ich das Gefühl das mit einem wie mit Feinden umgegangen worden ist. Zudem anzumerken ist, dass hier keinerlei Fokus, oder Unterstützung im Bereich wissenschaftliches Arbeiten gegeben wird, ggf. sollte man doch mal 1 oder 2 der zig echt teilweise sinnlose Klausuren durch Hausarbeiten ersetzen um hier besser herangeführt zu werden.
- Nette Studienbetreuung, gut für das WP
- wenig Flexibilität, harscher Umgang
Kommentar des Instituts
vielen Dank für Ihr ausführliches Feedback! Wir nehmen Kritik unserer Studierenden sehr ernst und prüfen anhand dieser immer, wie wir uns im Sinne aller weiter entwickeln können.
Insbesondere im Hinblick auf online durchführbare Leistungen als Ersatz für Präsenzveranstaltungen wird es jetzt nach und nach etliche Neuerungen geben. Dass Sie davon nicht mehr profitieren können, tut uns leid.
Die von Ihnen beschriebene Betreuungssituation im Rahmen Ihrer Masterarbeit stellt nicht die Regel dar, und selbstverständlich haben wir hier ganz klar einen anderen Qualitätsanspruch an unsere Fernlehre. Wir werden dem intern noch einmal nachgehen.
Insgesamt möchte ich Ihnen versichern, dass persönlicher Service und Flexibilität zwei Grundpfeiler unseres Studienangebotes für Berufstätige sind. Wir legen viel Wert auf genau diese Vereinbarkeit von Studium und Beruf.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie mit Ihrem Abschluss Ihre beruflichen Ziele erreichen! Weiterhin viel Erfolg und alles Gute!
Mit freundlichen Grüßen
Catherine Möhring
Kanzlerin der Euro-FH