Das passende Studium gefunden
Wenn man sich als Mediengestalterin weiterbilden möchte und sich umschaut, wird man feststellen, dass die Möglichkeiten begrenzt sind. Entweder IHK-Weiterbildung oder Techniker (beides sehr speziell und eher wenig kreativ), irgendwelche unseriösen Design-Fortbildungen oder doch noch mal Vollzeit in den Vorlesungssaal?
Die Diploma bietet die Möglichkeit zum Online-Fernstudium im Bereich Grafik-Design (mit akademischen Abschluss!). Da es auch keine vergleichbaren Alternativen gibt, war ich vor Beginn des Studiums etwas skeptisch, ob der Studiengang der richtige für mich ist. Am Anfang konnte ich mir das mit den virtuellen Vorlesungen gar nicht so recht vorstellen. Vieles war verwirrend, sich erst einmal im Online-Campus auskennen zu lernen und sich auf dem Weg zum (virtuellen) Vorlesungsraum nicht zu verlaufen.
Die Vorlesungen finden an den Samstagen und die Tutorials unter der Woche abends statt (mal sind es mehr, mal weniger). Die Technik funktioniert dank Adobe Connect und schnellem Internet meist sehr gut. Die Studienhefte sind strukturiert aufgebaut, nachvollziehbar und gut selbst zu bearbeiten. Ich habe anfangs etwas Eingewöhnungszeit gebraucht, um mich an diese ganz andere Art des Lernens zu gewöhnen.
Mit Zeitmanagement und einer gewissen Disziplin ist das Studium gut neben einem Vollzeitjob möglich. Es gibt immer wieder stressige Phasen, aber meist bleibt mir genug Zeit für Hobbys, Freunde, etc. Vor allem die virtuellen Vorlesungen sparen viel Zeit. Man kann sich von zuhause aus einloggen, während andere berufsbegleitend Studierende erst noch zur FH fahren müssen und somit viel Zeit auf der Straße lassen.
Vorkenntnisse (beispielsweise mit den Adobe Programmen) erleichtern mir vieles. Dennoch kann man das Studium mit der Mediengestalter-Ausbildung keineswegs vergleichen. Die Ausbildung ist eher technisch, das Studium hat eine ganz andere Herangehensweise und vermittelt andere Inhalte.
Die letzten Zweifel hat das Creative Camp am Ende des 1. Semesters aus dem Weg geräumt. An diesem Wochenende am Ende des Semesters haben alle virtuell Studierenden die Möglichkeit sich in der FH in Bad Sooden-Allendorf zu treffen und dort miteinander "real" kreativ zu sein, beispielsweise mit Aktzeichnen, Drucken, Buchbinden, Kalligrafieren oder Fotografieren. Man kann endlich die Kommilitonen und Dozenten persönlich kennenlernen, zusammen in der Mensa zu sitzen und sich austauschen.
Mittlerweile studiere ich im 3. Semester. Was am Anfang noch sehr ungewohnt war, ist jetzt etwas ganz alltägliches geworden und mein Studium, dem ich am Anfang eher abwartend gegenüberstand, habe ich wirklich lieb gewonnen. Ich habe ein für mich passendes Angebot gefunden und bin froh, dass ich mich so entscheiden habe.
Und da der Großteil der Themen und Module sehr interessant ist, sitzt man auch mal viel länger an einer Aufgabe, als man eigentlich müsste – weil es einfach Spaß macht und man sich ausprobieren kann.
Es ist keine Studienrichtung, in der das stumpfsinnige Auswendiglernen zählt, sondern die praktische Anwendung. Andere studierende Freunde sitzen also zuhause am Rechner und schreiben sieben Hausarbeiten, ich bin am See, im Park oder sonst irgendwo und habe mein Skizzenbuch dabei.
Was trotzdem jedem klar sein muss, der sich für diese Art Studium entscheidet: Es ist ein großes Pensum, das zu bewältigen ist, auch wenn es Spaß macht und es sich durch das Fernstudium angenehm arbeiten lässt. Aber von nichts kommt auch nichts.
Ein weiterer positiver Aspekt: Ich habe in meiner bisherigen Schul- und Ausbildungszeit selten so engagierte Dozenten und Lehrer erlebt. Auch außerhalb der Veranstaltungen funktioniert die Kommunikation sowohl mit den Dozenten als auch mit den Kommilitonen super – trotz der räumlichen Distanz.
Auch wenn man ein FERNstudium absolviert, man ist mit seinen Zielen und auch mit seinen Problemen nie allein.
Ich persönlich fühle mich an der Diploma sehr gut aufgehoben, würde diese Entscheidung immer wieder so treffen und das Studium allen, die berufsbegleitend studieren wollen, weiterempfehlen.
- motivierte, engagierte und kompetente Dozenten
- Der Online-Campus könnte überarbeitet werden