Studium endete in Rechtsstreit

Daniel
Medien- und Kommunikationsmanagement (B.A.)
Bericht archiviert

Der große Schwachpunkt des Studienmodells an der SRH Riedlingen ist meiner Meinung nach die Betreuung und die Abläufe von Bewertungen. Erfahrungsgemäß dauerten Korrekturen von Klausuren sehr lange (mehr als 6 Wochen). Nachtkorrekturen wurden stets vom selben Dozenten durchgeführt, wie die 1. Korrektur. Dabei kam es in den Bewertungen zu großen Schwankungen. Nicht selten wurden 2 vergleichbare Arbeiten mit einem Notenunterschied von 2 Noten bewertet (z.B. 1,3 und 3,3). Die Betreuung durch Dozenten war z.T. gut z.T. aber auch sehr schlecht. Mein Studiengangsbetreuer antwortete stets erst nach der 2. oder 3. Mail und dann auch sehr oberflächlich, wobei er auf die eigentlichen Fragen i.d.R. nicht einging und pauschalisierte Antworten gegeben hat. Andere Dozenten warnten stets davor, sich an diesen Betreuer zu wenden mit den Worten "Gehen sie nicht zu Herrn XXX, der hat viel zu viel.".
Diese Erfahrungen bestätigen sich auch über viele Einträge über Social Media.
Dieser Dozent wurde jedoch lauf "offiziellen" internen Wahlen der Hochschule einmal zum beliebtesten Dozenten gewählt, was für den Großteil der Studenten nicht nachvollziehbar war, wie es sich in Gruppenbeiträgen in Facebook wiederspiegelte. Bewertungen dieses Dozenten glichen aus meiner Sicht oft reiner Willkür, was auch viele Studienkollegen so empfanden.
Bei einer wichtigen Abschlussarbeit bin ich gegen die Willkür des Dozenten vorgegangen, da dieser ein Praxisnahes Werk (Blog) als Fallstudie bewertete, weil es ihm laut eigener Aussage zu viel Arbeit war (O-Ton: "für sowas habe ich überhaupt keine Zeit"), den Blog und alles anzusehen. Zunächst wurde seitens des Dozenten unterstellt, dass notwendige Angaben fehlten, welche laut Studienordnung gefordert werden und die Arbeit formale Fehler aufweisen würde. Dies stellte sich als unwahr heraus. Beides erwies sich als unwahr aufgrund der Studienordnung und persönlichen schriftlichen Absprachen, weshalb ich auf dem Rechtsweg Recht bekam und es wurde von der Hochschule als Verfahrensfehler abgetan. Die Nachkorrektur erfolgte wie üblich per Copy and Paste. Nach erneutem Widerspruch erfolgte eine Neubewertung durch einen "unvoreingenommenen" Dozenten. Wie sich im Nachhinein herausstellte, kannte er die Vorgeschichte aber bestens. Der Hochschulleiter bot mir in der Zwischenzeit an, die Note etwas besser zu machen, wenn ich damit einverstanden bin, dass ich auf eine erneute Korrektur verzichte. Auch diese Korrektur wurde aus meiner Sicht mit ähnlicher Willkür durchgeführt und ließ aus folgenden Gründen das Gefühl einer Retourkutsche aufkommen: Die Stellungnahme des 2. Korrektors war dazu, dass er das Exposè, welches mit dem eigentlichen Betreuer abgestimmt wurde und die gesamte Arbeit darauf basierte, laut Studienordnung nicht beachten müsse. Der Blog wurde wiederholt nicht berücksichtigt, obwohl dieser in der Bewertung eine Gewichtung von 60% hat.
Nun wird der Fall erneut von einem Rechtsanwalt geprüft, da neben den angeführten Diskrepanzen auch berechtigte Zweifel bestehen, ob der Dozent überhaupt über die Qualifikation verfügte, diese Arbeit zu bewerten, da die Gebiete, auf denen der Dozent tätig ist, keine Überschneidungen mit den Themengebieten der Arbeit erkennen lassen.
Der Hochschule ist dabei ein Fehler unterlaufen, welcher einen einschlägigen Eindruck hinterließ. Die Studiengangsbetreuerin sendete nach der 2. Korrektur des 1. Dozenten eine Mail an den Hochschulleiter und die Rechtsabteilung, ob mein Abschlusszeugnis trotzdem erstellt und versendet werden sollte, obwohl ich bereits angekündigt habe, dass ich den Fall rechtlich prüfen lassen werde. Die Mail wurde von ihr aus Versehen auch an mich gesendet. Das Zeugnis wurde trotzdem 2 Tage später zugestellt. Dies machte für mich nicht den Eindruck, dass die SRH um Objektivität und Klärung des Falls bemüht war.
Seit der 2. Korrektur werden Mails an den Hochschulleiter auch nicht mehr von diesem beantwortet und seitens der Hochschule erfolgt keine Reaktion mehr.
Insgesamt kann ich aufgrund von persönlichen Erfahrungen und Eindrücken von der Hochschule nur abraten. Sicherlich sind meine Erfahrungen nicht die Regel, jedoch haben viele Studenten ähnliche Erfahrungen in abgeschwächter Form machen müssen.

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  • Schlechte Betreuung, Willkür in Bewertungen, lange Korrekturzeiten, unflexibel bzgl. Prüfungstermine.
  • Studieninhalte
    2.0
  • Studienmaterial
    2.0
  • Betreuung
    1.0
  • Online Campus
    1.0
  • Seminare
    1.0
  • Preis-/Leistung
    1.0
  • Digitales Lernen
    2.0
  • Flexibilität
    1.0
Daniel
Alter 26-30
Weiterempfehlung Nein
Abschluss Ja
Studienbeginn 2015
Geschrieben am 01.09.2020
Veröffentlicht am 01.09.2020

Kommentar des Instituts

Guten Tag,

Sie stellen hier sehr ausführlich Ihren aktuellen Rechtsstreit mit der SRH Fernhochschule dar. Wir möchten an dieser Stelle betonen, dass dies für uns nicht die geeignete Form der Kommunikation in diesem Fall darstellt, zumal es Ihren persönlichen Fall in Bezug auf die Nachkorrekturen betrifft.

Wir hoffen, dass das Studium in Summe für Sie nicht ausschließlich negativ in Erinnerung bleibt, sondern die persönliche Betreuung und Flexibilität des Fernstudiums im Vordergrund stehen.

Ihr Team der SRH Fernhochschule
Daniel
Alter 26-30
Karrierestufe mit Berufserfahrung
Weiterempfehlung Nein
Abschluss Ja
Studienbeginn 2015
Studienform Fernstudium
Variante
Geschrieben am 01.09.2020
Veröffentlicht am 01.09.2020

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

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