Fachwirt für Logistiksysteme (IHK)

Ich habe mich für ManQ entschieden, da mir das vorgestellte Konzept sehr gut zugesagt hat. Doch nach den ersten Unterrichtseinheiten hat sich meine Meinung geändert.

Positiv:
ManQ’s Plattform ist extrem gut aufgebaut. Es gibt ein eigenes Lern-Wiki, Unmengen an Übungs- und Prüfungsaufgaben. Auch die Erreichbarkeit der Ansprechpartner bei ManQ ist super.

Negativ:
Die Lern-Wikis sind jedoch sehr komplex und in einer Sprache verfasst, die fast den Anspruch eines Studiums hat – als Teilnehmer muss man sich die Inhalte mühsam selbst erschließen.

Ein weiterer großer Kritikpunkt: die Anreihung der Unterrichtsfächer war eine Katastrophe. So fand z. B. bereits im Juli 2024 der Unterricht zur Vorbereitung auf die mündliche Prüfung statt, die erst im Frühjahr/Sommer 2025 geschrieben wurde. Das bedeutet, dass man den Stoff bis zu einem Jahr später noch präsent haben muss – ohne Wiederholung oder gezieltes Auffrischen von ManQ.

Alle Übungs- und Prüfungsaufgaben wurden von ManQ umgeschrieben, da die Originalaufgaben der IHK nicht genutzt werden dürfen. Das ist nachvollziehbar, jedoch waren viele der Aufgaben schlicht falsch gelöst. Man musste dann bis zum nächsten Unterricht warten, um hoffentlich vom Dozenten die richtigen Lösungen zu erhalten.

Die Erwartungen der Dozenten waren teils realitätsfern: Aufgaben mussten auf der Plattform hochgeladen werden, jedoch gab es so gut wie kein Feedback. Man investiert also sehr viel Zeit, ohne zu wissen, ob man auf dem richtigen Weg ist.

Viele Dozenten empfahlen den Kauf von Gesetzesbüchern. Doch wie man diese Bücher effektiv nutzt und welche Paragraphen relevant sein könnten, wurde nicht erklärt. Besonders frustrierend: In der schriftlichen Prüfung Frühjahr 2025 für den Fachwirt für Logistiksysteme gab es ungewöhnlich viele Aufgaben, bei denen Paragraphen genannt werden mussten. Erst nach den Prüfungen hat ManQ reagiert und ein kostenloses Zusatzangebot zum Umgang mit Gesetzen eingeführt – für uns Teilnehmer kam das jedoch zu spät.

Die Dozenten selbst waren bei Rückfragen oft schwer erreichbar. Manche hatten klar erkennbare „Lieblinge“ in den Kursen, die bevorzugt wurden, am Ende aber trotzdem „fallen gelassen“ wurden. Da es sich um Honorardozenten handelt, hat man den Eindruck, dass es ihnen hauptsächlich darum geht, den Unterrichtsstoff abzuspulen – ob dieser wirklich bei den Teilnehmern ankommt, spielt keine Rolle.

Im Großen und Ganzen ist man als Teilnehmer auf sich selbst gestellt und muss sich die Themen eigenständig aneignen, auch wenn sie von Beginn an schwer verständlich sind.

Ich möchte nicht sagen, dass ManQ ein schlechter Anbieter ist – im Gegenteil: Das Grundkonzept ist wirklich gut. Aber an der Qualität der Dozenten sollte dringend gearbeitet werden.

Schreibt die Texte verständlicher, damit man den Stoff auch ohne Vorwissen nachvollziehen kann.

Prüft die Aufgaben auf Sinnhaftigkeit und die Lösungen auf Richtigkeit, auch wenn ihr die Originalprüfungsaufgaben der IHK nicht verwenden dürft.

Gebt den Teilnehmern die Möglichkeit, Dozenten außerhalb der Unterrichtszeiten zu erreichen oder zumindest zeitnah Antworten auf Fragen zu bekommen.

Ich habe mich im gesamten Lehrgang oft allein gelassen gefühlt. Es gab nur eine Dozentin, die sich wirklich dafür eingesetzt hat, dass der vermittelte Stoff bei uns Teilnehmern ankommt und verstanden wird – und das hat man deutlich gespürt.