Wenn du einen Abschluss willst, mach ihn selbst

Am Anfang war ich noch sehr zufrieden mit der Triagon. Es gab schnell alle Unterlagen was einem geboten wird und einen fixen Terminplan für das ganze Jahr. Aber was dann kam war einer der unorganisiertesten Sachen die ich je erlebt habe.

Die erste Präsenz wurde für eine Adresse vereinbart, ich habe mir ein Hotel in der Nähe gebucht nur damit 5 Tage vorher der Ort durch halb Wien verlegt wird.

Das zweite Modul war eine zu bewertende Gruppenarbeit wovon aber die Dozentin nichts wusste und es auch nicht so kommuniziert hat, man erfuhr es erst nachdem man die Note für die schriftliche Gruppenarbeit erhalten hat. Es wurde zwar vorher darauf hingewiesen das man jeden Teil in der Arbeit markieren soll, wer es bearbeitet hat aber es hatte keinen Einfluss auf die Note, alle bekamen die gleiche.

Das Modul Arbeitsrecht (wohlgemerkt ich habe das Studium in Österreich absolviert) sollte erst mit einem Dozenten aus Deutschland stattfinden. Nur das es große Unterschiede zwischen dem Deutschen und Österreichischen Arbeitsrecht gibt wollte man anfangs nicht eingestehen. Es wurde so von der Uni erklärt das es nur kleine Differenzen gibt und der Dozent darauf eingeht. Das Einzige was der Dozent getan hat war von einer Internetquelle aus 2012 einen Text 1:1 zu kopieren und es ohne Quellenangabe in das Skript zu kopieren. Erst nachdem die Kursteilnehmer sich auch Österreich beschwert haben (über 2 Wochen) wurde uns ein Dozent aus Österreich zugeteilt.

Die Bewertung der Arbeiten erfolgt auch nach Ermessen der Dozenten*innen, was auch ok ist wenn man ein direktes Feedback bekommt, was aber trotz dem Feld im Onlineportal nicht genutzt wird. Somit erhält man seine Note mit Friss oder Stirb-Mentalität. Beim Nachfragen erhält man dann nur Schwammige aussagen Zitationsstil nicht eingehalten etc. Dabei gibt die Uni keinen Zitationsstil vor, wenn man sich dann für APA 6 oder 7 Entscheidet muss man darauf hoffen das die Dozent*in schon mal davon gehört hat und es auch versteht.

Noten bekommt man nicht wirklich Zeitnah eher so 6-8 Wochen nach dem jeweiligen Abgabetermin, was auch nicht optimal ist, da einem es schon helfen würde für die zukünftigen Arbeiten, doch diese muss man meist im 8 Wochen Rhythmus einreichen.

Organisatorisch bekommt man nicht viel für seine Rund 7000€ die das Studium kostet, da das Onlineportal nicht von den Dozenten*innen genutzt wird und man alles 1 oder 2 mal bei der Uni nachfragen muss bevor man ein Ergebnis bekommt.

Als wirklichen Pluspunkt würde ich das Fachwissen und die Menschlichkeit von einigen Dozenten*innen bei den Präsenztagen nennen (welche nicht unbedingt die Arbeit am Ende kontrollieren). Aber man muss hier wohl auch Glück haben da es kurzfristig zu Änderungen kommt.

Der Pluspunkt schlecht hin ist für mich dass es auf der eigenen Leistung basiert (Ausgenommen das Modul Gruppenarbeit) und zeitlich flexibel ist. Ich konnte die Arbeiten so schreiben wie es für mich am besten neben dem Job passt und nach einem Jahr habe ich nun einen Bachelorabschluss. Ich konnte auch die Themen im jeweiligen Modul frei in einem Gebiet wählen, was natürlich mit meinem Schwerpunkt hinführend zur Bachelorarbeit optimal war.

Bin ich mit meinem Ergebnis zufrieden: Definitiv ja
Bin ich mit der Betreuung durch die Uni zufrieden: nein außer man besteht auf sein Recht und ist nicht zu feige nachzufragen
Bei den Dozenten*innen war ich bis auf 2 Personen sehr zufrieden
Aber in Summe ist es ein zu hoher Preis für ein Onlineportal, was nicht ordentlich von der Uni bedient wird und sie versuchen für sich selbst ein Minimal/Maximalbetrieb zu fahren, was schade ist.