Soundtrack Composer?

Richy
Soundtrack Composer (Zertifikat)
Bericht archiviert

Heute Abend werde ich den letzten Theorieteil des Kurses nach 10 Monaten abschließend abgeben und der Kurs enden. Zehn, weil ich einen Monat zwischendurch Pause gemacht habe. Nur die Theorie, weil mein Abschlussprojekt noch offen ist. Das kann ich aber nachreichen. Und damit sind wir schon bei zwei ganz wesentlichen Themen meines Feedbacks:

Organisation und Betreuung durch Audiocation:
Braucht man zum Beispiel einen Monat länger oder Pause schreibt man einfach eine Mail an den Betreuer (Christian) und schon bucht Audiocation einen Monat lang nicht mehr ab. Genauso einfach war es den Zettel zu bekommen, der einem erlaubt die EDU Versionen z.B. beim großen T zu bestellen. (Habe Cubase Pro 10.5 und Dorico Pro 3.5 auf diese Weise bekommen – Privat genutzt gibt tatsächlich keinen Unterschied zwischen EDU und nicht EDU Version) Das fand ich echt super und schlägt sich sehr positiv auf das Preis / Leistungs-Verhältnis nieder.
Die Betreuung war absolut professionell. Das monatliche Feedback per Mail war stehts motivieren und ehrlich. Vielen Dank Christian! :)

Zeitaufwand:
Ich hatte schon Kunstuni-Vorerfahrungen in Musiktheorie, kann aber nicht vom Blatt spielen. Das ist auch echt nicht von Nöten für diesen Kurs, doch will ich damit sagen, dass ich gute Start-Voraussetzungen hatte und doch ist der Arbeitsaufwand sicher bei 20+ Std pro Monat, also wenn man die Aufgaben ordentlich machen will. Außerdem ist die Angabe (10-20 Stunden) ein Mittelwert. So gibt es Monate in den 10 Analyseaufgaben + 2 kurze Streicherpartien nach Vorgabe zum Aussetzen sind und andere in denen es quasi fast nur Hörbeispiele gibt. Das ist ein klarer Kritikpunkt. Denn wenn man parallel Vollzeit arbeitet, machen diese Workload-Schwankungen einen riesigen Unterschied auf die Machbarkeit, dadurch fehlt zum Beispiel in diesem Monat noch mein Abschluss Projekt.

Außerdem möchte ich noch was zu folgenden Thema sagen:
Inhalt und Lernmaterialien:
Sehr gut fand ich, dass sektionsweise jedes einzelne Instrument vorgestellt wurde. (Aufbau, Notationsarten, Besondere Spielweisen, Klangeigenschaften und Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Instrumenten). Ein großer Fokus des Kurses liegt auf der Satzbeschaffenheit und Registerlagen.
Es gibt um die 100 Hörbeispiele pro Monat. Diese sind oftmals nur wenige Sekunden lang und da sind wir auch schon bei meinem zweiten großen Kritikpunkt. Das Kursmaterial fußt auf CDs (CDs!), die teilweise nicht mehr erhältlich sind.
Das ist sicher einer der Hauptgründe für den hohen Arbeitsaufwand. Wenn man jedes Mal einen 7 Sekunden langen Abschnitt in einen Mahlersatz von 50 Minuten suchen muss, bloß weil die eigene CD oder der YT Track anders geschnitten sind als die Kursangabe. (Tipp: die CDs digitalisieren und mit der dazugehörigen Partitur in einen Order geben lohnt sich sehr!)
Gut man kann es auch positiv sehen: Es zwingt einen sich aktiv mit der Partitur auseinander zu setzten. Sich im Vorfeld vorstellen zu müssen nach was man eigentlich im Track sucht und zu sehen was man in seiner eigenen Partitur alles auf gar keinen Fall sehen möchte (z.B. gibt es eine Mahler Partitur mit 32 Systemen ohne Instrumenten-Beschriftungen auf jeder Seite). Das war neben den vielen vorgestellten Klangkombinationen und den Satzbeschaffenheitsarten mein persönlicher größter Wissenszuwachs. Daher sehe ich den Kurs durchaus als Erfolg und Bereicherung, aber wenn ich ehrlich bin, sollte man ihn nicht „Soundtrack Composer“ nennen. Denn komponieren lernt man hier eigentlich nicht.
Man gewinnt aber ein tieferes Verständnis dafür, wie die Komponisten (aus Romantik – Moderne) komponiert haben. Deren Grundprinzipien gelten natürlich immer noch und sind nicht verkehrt zu kennen, haben aber mit Film/Game-„Soundtracks“ im heutigen Verständnis leider nicht mehr viel zu tun.
Ja es gibt auch Beispiele zu Harry Potter oder Herr der Ringe, aber nur als Klangbeispiel für den Gebrauch eines spezifischen Instruments in einem spezifischen Kontext (ohne Partitur) und nicht als Thema einer wirklich tiefer gehenden Analyse. Auch die heute häufig verwendeten ethnischen und elektronischen Instrumente, Drums und Sounddesign-Elemente werden in diesem Kurs mit keinem Wort erwähnt. Das fand ich sehr schade.

Anregungen für die Zukunft:
Nebst den zuvor genannten hätte ich mir gewünscht, dass es mehr freie Kompositionsaufgaben gegeben hätte, bzw. diese besser über das Jahr verteilt gewesen wären (Im Augenblick gibt’s sie nur in den Kapiteln: Streicher, Chor und das Abschlussprojekt).

Zusammenfassung:
Alles in allem würde ich den Kurs dennoch weiterempfehlen, da ich wirklich viel Wissen dazugewonnen habe und sicher die eine oder andere Instrumentationstechnik in meine zukünftigen Arbeiten übernehmen kann. Außerdem bin ich im Umgang mit Partituren deutlich sicherer geworden.

  • Betreuung, Lerninhalte, Kursaufbau
  • Auswahl der Komponisten, Lernmaterialien
  • Studieninhalte
    4.0
  • Studienmaterial
    2.0
  • Betreuung
    5.0
  • Online Campus
    5.0
  • Preis-/Leistung
    5.0
  • Flexibilität
    5.0
Richy
Alter 26-30
Weiterempfehlung Ja
Abschluss keine Angabe
Studienbeginn 2020
Geschrieben am 28.02.2021
Veröffentlicht am 01.03.2021
Richy
Alter 26-30
Karrierestufe keine Angabe
Weiterempfehlung Ja
Abschluss keine Angabe
Studienbeginn 2020
Studienform Fernstudium
Variante
Geschrieben am 28.02.2021
Veröffentlicht am 01.03.2021

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

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