Guter Aufbau und System

Ich studiere seit Juni 2015 Angewandte Psychologie an der Apollon Hochschule. Der organisatorische Aufbau des Studiengangs ist ganz gut, insbesondere das System mit den Fall- und Einsendeaufgaben, die zu Hause bearbeiten werden können und dann an den Tutor geschickt werden. Was weniger gut ist, ist der inhaltliche Aufbau. Ich bin jetzt im 3. Semester und so richtig viel psychologische Module hatten wir bisher nicht.

Die Hochschule hat offensichtlich die ersten beiden Semester einige Studiengänge zusammengeworfen, sodass beispielsweise ein Gesundheitsökonom das selbe Fach wie ein Student der angewandten Psychologie hat.



Konkret sind das Fächer wie: Public Health, BWL, Gesundheitsökonomie, Recht, VWL,...das Studium ist sehr auf die betriebswirtschaftliche Sicht ausgelegt.



Aufgrund des Bologna-Systems sollte die Hochschule eigentlich Studienleistungen aus anderen Studiengängen (bei mir war es JURA an der UNI Graz anerkennen. Das tut sie aber nicht so einfach. Ich habe sowohl bei BWL als auch bei Recht einen Antrag auf Anerkennung gestellt, dieser wurde mit der Begründung, dass der Bezug zur Praxis fehlt, abgelehnt. Ich weiß aber von einigen, dass irgendwelche Zertifikatskurse zur Anerkennung gereicht haben.

Also wenn jemand schon vorher ein Studium begonnen hat, sollte er sich ausführlich mit dem Thema Anerkennung des Studienerfolgs beschäftigen.





Zu den Studienunterlagen:



Man erhält sogenannte "Studienpakete". Meistens pro Modul 3-4 Lernhefte mit einer anschließenden Fallaufgabe.

Die Studienhefte haben einen sehr hohen Realitätsbezug - was ich sehr gut finde. Die Unterlagen sind jedoch öfters fehlerbehaftet und nicht immer die beste Quelle, aber als Einstiegsliteratur sicher gut geeignet, wenn man sich dann weitere Quellen besorgt.



Die Korrekturzeiten der Fallaufgaben betragen in der Regel 2 Wochen. Was mich da ein wenig stört, dass es bei Unklarheiten in der Aufgabenstellung oft schwierig ist, den richtigen Lösungsweg zu finden. Man kann ja niemanden direkt fragen. Wenn man den Tutor fragt, erhält man leider öfters die Antwort: "Wenn ich Ihnen das sage, dann wäre das schon die Lösung". Was leider nicht sehr hilfreich ist.



Die Mitarbeiter der Hochschule sind ausgesprochen nett und man erhält auch immer eine rasche Antwort.



Summa summarum würde ich den Studiengang jenen Personen weiterempfehlen, die zukünftig in der Arbeitspsychologie bzw. ihr Tätigkeitsfeld in der "betrieblichen Psychologie" ausführen wollen.

Wenn sich jemand im Bereich der klinischen Psychologie bzw. Psychotherapie etablieren möchte, ist dieser Studiengang vlt. nicht der richtige.