Alles nur kein Intensivkurs

Nach anfänglicher Euphorie musste ich leider feststellen, dass sich das Pensum eines Intensivkurses mitnichten mit 8 bis 16 Wochenstunden bewerkstelligen ließ. Von weit über 10 Teilnehmer*innen im Intensivkurs schrumpften wir relativ schnell auf überschaubare 7 zusammen. Wir hatten eine tolle Lerngruppe.
Einzig diejenigen, die weder Vollzeiteltern waren noch berufliche Pflichten hatten, konnten dem Lerndruck standhalten. Und selbst bei denen schafften es nicht alle.
Ich habe schon viele Ausbildungen und Weiterbildungen sowie ein Studium absolviert. Ich habe alles gut bestanden. Aber dies hier - online noch dazu -, was aufgrund der Coronasituation wirklich nicht anders ging, war zu geballt. Selbst als ich nach dem ersten Intensivteil umschwenkte auf den normalen Kurs, war es nicht mehr schaffbar. Ich konnte keine Lerngruppe mehr finden. Der Start mit den entsprechenden "Lücken" drückte immer noch.
Ich muss dazu sagen, dass ich "medizinisch vorbelastet" bin und auch mit Latein keine Probleme habe. Aber trotzdem.
Also, wer wirklich VIEL Zeit hat und sehr gern ohne große Unterstützung lernt, wer es liebt, Filme über Filme zu sehen (ich habe es wirklich sehr schnell kaum noch ertragen, der Unterricht online war schon viel Zeit am Monitor) und weniger aus dem Unterricht interaktiv lernt als viel mehr auswendig, dem sei dieser Kurs als 1-Jahres-Kurs ans Herz gelegt. Einen Intensivkurs würde ich keinem mehr empfehlen.
Die Lehrkräfte sind motiviert und wirklich gut. Aber der Stoff wird durchgepeitscht. Die Zeit ist zu knapp bemessen.
Unabhängig davon habe ich viel für mich gelernt. Für die Prüfung müsste ich mich noch einmal dransetzen. Und dann würde ich persönlich einen Präsenzkurs machen über ein Jahr mindestens mit mehr als 2x die Woche Unterricht für 2 Stunden.
Ja, schade, aber das ist mein Resümee.