Studiengang mit juristisch-sozialarb. Schwerpunkt
Intensiver Studiengang mit Schwerpunkt in den einschlägigen juristischen und in den "sozialarbeiterischen" (Kommunikationspsychologie, Coaching, Mediation, Gesprächsführung, Sozialpolitik/-geschichte usw.) Modulen.
Intensiv wird dabei naturgemäß das Betreuungsrecht beackert. Außerdem werden Grundlagen und teilweise auch erweitertes Wissen inn den affinen Rechtsgebieten vermittelt (Familienrecht, Erbrecht, BGB/AT, Sachenrecht, Strafrecht mit deutlichem Schwerpunkt im Strafprozessrecht mit Bezug zum Betreuungswesen, juristische Fallbearbeitung, wissenschaftl. Arbeiten).
Zwei Semester Psychologie/Psychiatrie sind auch zu meistern - sehr interessant und hilfreich für die praktische Tätigkeit. Schön wären noch, wurde hier von anderen Studierenden schon geschrieben, weitere medizinische Inhalte mit Bezug zur Betreuertätigkeit, ich denke da an Arzneimittelkunde, internistische und orthopädische Krankheitsbilder, die häufig anzutreffen sind usw.
Und, wie schon geschrieben, so einige Module aus dem Feld "Soziale Arbeit" / Kommunikationspsychologie usw., so etwa Ethik, Fallmanagement, Coaching, Mediation, Streitschlichtung, Verhandeln u.v.m. Außerdem auch Management, um künftige "Kontaktorgansiationen", z.B. Behörden, besser zu verstehen (auch interessant!). Die wissenschaftlichen Arbeiten (Praxisarbeiten) ließen dann auch mal Raum für intensives wissenschaftliches Arbeiten zu selbstgewählten interessanten Themen, wenn man wollte.
Am Ende waren es sehr lehrreiche 3,5 Jahre Studium. Es wurde viel praxisnahes Wissen vermittelt, das teilweise auch gut in die Tiefe ging, v.a. im Betreuungsrecht. Gute Präsenz- und Onlineveranstaltungen, teilweise waren auch mal tiefgründigere Diskussionen mit den Professoren/Dozenten und Kommilitonen möglich, was ich im wissenschaftlichen Kontext (Studium) für sehr wichtig hielt und halte. Gerade dieses Nachdenken und Diskutieren war spannend und vertiefte/verfestigte die Inhalte; habe bis heute einiges davon behalten! ;)
Alles Weitere vertieft sich nun an den passenden Stellen in der Praxis.
Gut durch die Pandemie geführt mit guten Ausweichangeboten für terminierte Prüfungen usw., ohne, dass die Qualität der Prüfungen, die Prüfungsbedingungen o.ä. darunter gelitten hätten. Gleichwertige alternative Prüfungsangebote sollten m.E. auch im Regelbetrieb mehr Bedeutung erlangen!
Im Ergebnis: Ein qualitativ guter Studiengang mit breit gefächerten Inhalten (Recht, Psychologie/Soz.Arb., Psychiatrie u.a.), aus meiner Sicht mit deutlichem Schwerpunkt im rechtlichen und kommunikationspsychologischen Bereich, was sicherlich sinnvoll ist. Dürfte auch, wurde auch bereits von anderen hier geschrieben, zumindest für viele Bereiche der Sozialen Arbeiten, Beratung, Behördensachbearbeitung usw. außerhalb der Gesetzlichen Betreuung qualifizieren.
- Breites Wissen mit Schwerpunkt Recht und Kommunikationspsychologie/Soz.Arb., bereitet gut auf u.a. die Tätigkeit als Gesetzlicher Betreuer vor, sicherlich auch qualifizierend für andere Bereiche der Soz.Arb., Sachbearbeitung, v.a. auch Beratung usw.
- Recht hohe Kosten, lt. Studiengangsbezeichnung zunächst nur Qualifikation zum Berufsbetreuer, was m.E. (s.o.) deutlich zu eng gefasst ist, da breitere Qualifikation erworben wird