Unglaublich schlecht

Johannes
Maschinenbautechniker (Staatlich geprüft)
Bericht archiviert

Als ich mich entschied ein Fernstudium zum staatlich geprüften Maschinenbautechniker zu machen, gab es hier leider erst eine Bewertung. Ich dachte, dass die Bewertung von einem frustrierten Schüler kam und habe sie nicht für Ernst genommen. Da es die Schule schon lange gibt und sie auch Zertifiziert ist, redete ich mir ein, dass die Schule gar nicht so schlecht, wie in der Bewertung dargestellt wird sein kann. Doch die letzten drei Jahre haben mich vom Gegenteil überzeugt.

Planung:
Es gab zwar immer einen Semesterplan, wann wir Schule haben sollten und wann wir Urlaub für die Schule brauchten. Doch dieser Plan wurde oft kurzfristig geändert, was die private, als auch geschäftliche Urlaubsplanung nicht gerade vereinfacht, da man sich auch mit den Arbeitskollegen abstimmen muss, wer wann Urlaub bekommt.
Auch die Planung wann welche Fächer Unterrichtet werden war nicht nachvollziehbar. In den ersten Wochen hatten wir wie verrückt Technische Mechanik, dann wurde das Fach ein Jahr fast nicht mehr Unterrichtet und dann kamen die Prüfungen. In den ersten 2,5 Jahren schrieben wir genau so viel Prüfungen wie im letzten halben Jahr, vermutlich eine Maßnahme damit möglichst lange, möglichst viel zahlende Kundschaft dabei bleibt. An anderen Fernschulen gibt es auch Regeln, dann jede Woche nur eine Prüfung geschrieben wird, hier kam es vor dass an drei Tagen fünf Prüfungen geschrieben wurden. Laut Aussagen von Dozenten, die auch an anderen Technikerschulen Unterrichteten ist das Niveau der Schule (Planung, Lehrbriefe....) sehr schlecht, dafür ist das Niveau der Prüfungen höher.

Lehrbriefe (das Wichtigste bei einer Fernschule):
Es gab wenig gute Lehrbriefe, da sie entweder sehr unverständlich geschrieben waren und/oder voller Fehler und veraltet waren. Besonders in den Fächern in denen man rechnen musste war es eine Katastrophe. Ein Fernstudium ist bekanntlich stressig und zeitaufwändig. Wenn man Zuhause Übungsaufgaben rechnet und nicht auf die Lösungen kommt, macht man sich oft Tagelang verrückt, überlegt wo die Fehler herkommen und wenn man dann später erfährt dass in den Übungsheften ca. 80% der Lösungen falsch sind, ist es sehr frustrierend wie viel Zeit und Nerven man unnötig kaputt gemacht hat. Es wird dann oft auf Darstellungen und Tabellen verwiesen die es gar nicht gibt oder Formeln verwendet die in keiner Formelsammlung stehen. Das manchmal ein Fehler in passiert ist ja normal, aber das was die Eckert Schulen an die Schüler aushändigt ist wirklich eine Frechheit, vor allem wenn man bedenkt wie viel Geld die Schule kostet. In einigen Fächern bekamen wir den Ratschlag von Dozenten die Skripte wegzuwerfen und uns Bücher zu kaufen oder bekamen Kopien von den Dozenten. Uns wurde schon Anfangs gesagt, dass die Skripte überarbeitet werden, aber umgesetzt wurde davon leider nichts. Von regelmäßige Qualitätskontrollen, welche die Lehrbriefe anscheinend durchlaufen ist nichts zu spüren. Was auch nicht nachvollziehbar ist, dass in vielen Fächer selbstgedruckte Formelsammlungen (zum Teil auch mit Fehlern) ausgeteilt werden obwohl es viel bessere Formelsammlungen zu kaufen gibt z.B. Maschinenelemente Roloff/Matek. In der Qualitätsmanagementprüfung im Juni 2017 wurden wir nach einer Norm aus dem Jahr 2015 gefragt, der betreffende Lehrbrief wurde 2009 das letzte mal überarbeitet.

Klassenschwund:
Von Anfangs 32 Schülern haben es 8 bis zu den Abschlussprüfungen geschafft. Die 8 aus meiner Klasse plus ein Wiederholer traten zu den Abschlussprüfungen an, 6 haben sie bestanden.

Noten:
Hier gute Noten zu schreiben ist kaum möglich, es wird nach dem Motto "4 gewinnt" gearbeitet. Ein Dozent hat einmal gesagt das er auf einige Punkte gar nicht eingeht da sie in der Prüfung zu wenig Gewichtung haben und es werden schließlich nur 51% der Punkte benötigt um mit einer 4 zu Bestehen.

Dozenten:
Wir hatten 3 sehr gute Dozenten die Fragen beantworten und den Stoff gut erklären könnten. Doch die meiste Zeit hatten wir das Vergnügen uns mit Dozenten rumzuärgern denen es entweder an der Fachkompetenz oder an der Kompetenz den Stoff zu vermitteln fehlte.
Wenn neue Dozenten kamen, die noch nie als Dozent gearbeitet haben wurden weder von erfahrenen Dozenten begleitet noch in irgendeiner Form kontrolliert ob sie überhaupt geeignet sind um diesen Job auszuführen. Sie wussten oft gar nicht was sie mit uns anfangen sollten. Wenn man sich oft genug beschwert hat gab es auch einen Dozentenwechsel, doch wenn man geglaubt hat so ziemlich den schlechtesten Dozenten der Welt hat, hat es die Eckert Schule geschafft ihn durch einen noch schlechteren zu ersetzen.

Aktualität:
Wir kamen uns teilweise wie in der Steinzeit vor. In der Schule gibt es zwar 2 PC-Räume, diese wurden aber nicht genutzt, da die Prüfungen, sowohl IT (Excel, Word, PowerPoint und ein Allgemeiner Teil über PC) als auch die zwei Konstruktionsprüfungen ja auch auf einem Blatt Papier geschrieben werden mussten. Da fragt man sich schon, was das für einen Sinn macht und ob das die richtige Vorbereitung auf einen Techniker-Beruf ist.
Ich kenne keine Firma die ohne CAD-System arbeitet oder bei der man Excel Funktionen auswendig auf ein Blatt Papier schreiben muss.

Korrekturaufgaben:
Korrekturaufgaben sollten als Leistungskontrolle Zuhause bearbeitet und zum korrigieren in der Schule abgegeben werden. Leider waren diese Aufgabe sehr weit von dem entfernt, was in der Prüfung abverlangt wurde und einige habe ich nie wieder zurückgekommen.

Fazit:
Wenn du glaubst dass du mit den Inhalten einer Technikerschule unterfordert bist und dich zusätzlich mit den Rahmenbedingungen herumärgern willst bist du hier genau richtig. Ansonsten würde ich dazu raten an eine andere Schule zu gehen und die Wartezeit, weil sie meistens ausgebucht sind, in Kauf zu nehmen. Bei der Bewertung musste ich bei jedem Bereich mindestens einen Stern vergeben, wobei der in manchen Bereichen nicht gerechtfertigt ist. Der Lehrgang zum Maschinenbautechniker müsste mal grundlegend überarbeitet oder aus dem Programm genommen werden.

  • Studieninhalte
    2.0
  • Studienmaterial
    1.0
  • Betreuung
    1.0
  • Online Campus
    1.0
  • Seminare
    1.0
  • Preis-/Leistung
    1.0
  • Digitales Lernen
    1.0
  • Flexibilität
    1.0
Johannes
Alter 14-25
Weiterempfehlung Nein
Abschluss Ja
Studienbeginn 2014
Geschrieben am 11.08.2017
Veröffentlicht am 14.08.2017

Kommentar des Instituts

Hallo Johannes,

erstmal vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht – wir nehmen Dein Feedback sehr ernst und versuchen Dir hiermit so gut wie möglich zu antworten.

Unser Lehrkonzept ist das Ergebnis unserer über 70-jährigen Erfahrung im Bildungsbereich. Auf dieser Expertise ruhen wir uns keinesfalls aus - wir stehen im regen Austausch mit Unternehmern und Personalern und natürlich auch mit unseren Studierenden. So bleiben wir offen für neue Impulse und können teilnehmerorientierte Anpassungen & Verbesserungen in unseren Lehrgängen deutschlandweit berücksichtigen.

Vor unvorhersehbaren Ausfällen sind auch wir nicht gefeit - in Deinem Fall haben wir auf den Wegfall zweier Dozenten so schnell wie möglich reagiert. Dabei musst Du wissen: Grundsätzlich ist unser Qualitätsanspruch auch bei der Dozentenwahl sehr hoch. Wir achten besonders auf Fachkompetenz, Methodik und Praxiserfahrung – viele unserer nebenberuflichen Dozenten arbeiten gleichzeitig in großen Industrieunternehmen als Ingenieure, Physiker oder Chemiker und sind seit vielen Jahren in der Erwachsenenbildung tätig. Gerade die Kombination von Praxis und Lehre ist wichtig, um später „auf Augenhöhe“ unterrichten zu können. Die Einschätzung, ob ein Dozent die fachliche und didaktische Eignung besitzt, wird bereits in den ersten Gesprächen nach streng vorgegebenen Regeln überprüft. Zudem führen wir regelmäßige Evaluationen durch.

Auch bei der Stunden- und Prüfungsplanung achten wir stets auf maximale Teilnehmerorientierung. Wir konzentrieren uns besonders im 1. Weiterbildungsabschnitt auf die Festigung wichtiger Grundlagenkenntnisse, um den (Wieder-)Einstieg ins Schulleben bzw. den Spagat zwischen Arbeits- und Schulleben so reibungslos wie möglich zu gestalten. Denn: Das hier vermittelte Wissen ist sozusagen die Basis für weitere Fächer. Dieses Vorgehen hat sich über Jahre hinweg bewährt – und wird natürlich stets verfeinert. Ab kommenden Schuljahr etwa verdoppeln wir die Mathematik-Stundenzahl und intensivieren diesen Unterricht bereits im ersten Semester.

Ähnlich verhält es sich mit unseren weit über 1.000 Lehrbriefen, die wir regelmäßig überarbeiten. Besonderen Fokus legen wir dabei auf die inhaltliche Aktualisierung (neue wissenschaftliche Erkenntnisse, technischer Fortschritt in Industrie und Wirtschaft etc.). Doch auch Lehrbriefe mit älterem Auflagedatum können heute noch ihre Gültigkeit haben.

Diese Unterlagen werden samt Einsende- bzw. Korrekturaufgaben regelmäßig inhaltlich und methodisch-didaktisch von der Zentralstelle für Fernunterricht ZFU geprüft und freigegeben. Besteht trotz allem von Seiten der Studierenden ein Verdacht auf Fehler, kann dieser jederzeit gegenüber unserer Lehrbriefredaktion geäußert werden. Die Kollegen dort kümmern sich umgehend um jeden Hinweis.

Wenn es dann schlussendlich an die Prüfungen geht, ist es im Bereich Erwachsenenbildung üblich, mehrere Prüfungen an einem Tag anzusetzen – besonders bei berufsbegleitenden Lehrgängen. So halten wir den Zeitaufwand für unsere arbeitstätigen Prüflinge so gering wie möglich. Mehrmonatige Prüfungsleerlauf-Phasen haben wir hingegen gezielt eingebaut, um genügend Freiräume für ein gezieltes und intensives Vorbereiten auf die einzelnen Prüfungen zu ermöglichen.

Abschlussquoten von deutschlandweit über 90 Prozent – alleine im Bereich der berufsbegleitenden Weiterbildungen – geben uns Recht. Zur Absolventenfeier im Juli 2017 konnten wir vielen unserer Studierenden zu ihren überdurchschnittlichen Abschlussnoten gratulieren, einige haben sogar mit Auszeichnung abgeschlossen. (Konkrete Durchschnittsnoten unserer Studierenden kommunizieren wir grundsätzlich nicht nach außen.)

Wir hoffen, dass wir Dir hiermit unsere Sicht der Dinge etwas näherbringen konnten. Falls es weitere Fragen oder Unklarheiten geben sollte, würden wir uns sehr über eine Kontaktaufnahme freuen!

Viele Grüße

Johannes Müller
Online Marketing
Telefon: +49 9402 502-489
E-Mail: johannes.mueller@eckert-schulen.de

 
Johannes
Alter 14-25
Karrierestufe mit Berufserfahrung
Weiterempfehlung Nein
Abschluss Ja
Studienbeginn 2014
Studienform Fernstudium
Variante
Geschrieben am 11.08.2017
Veröffentlicht am 14.08.2017

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

Kathrin , 18.02.2022 - Maschinenbautechniker (Staatlich geprüft)
Patrick , 20.03.2021 - Maschinenbautechniker (Staatlich geprüft)
Simon , 05.02.2020 - Maschinenbautechniker (Staatlich geprüft)
Martin , 04.02.2020 - Maschinenbautechniker (Staatlich geprüft)
Michael , 15.08.2019 - Maschinenbautechniker (Staatlich geprüft)