Unklare Aufgabenstellungen, frustrierte Studierende

P.
Unternehmenskommunikation und Rhetorik (M.A.)
Bericht archiviert

Leider haben sich die Hoffnungen der vorherigen Kommentarschreiber in Bezug auf den Studiengang nicht erfüllt. Frust und Enttäuschung überwiegen. Vielfach wurden bereits die unklaren und schwammigen Aufgabenstellungen sowie die willkürliche Notenvergabe kritisiert. Diese Kritik teile ich. Es kann vorkommen, dass man eine Hausarbeit in einer Nacht- und Nebelaktion hinklatscht, dafür eine 1,0 bekommt oder einen Text abgibt, in dem viele Stunden ehrliche Arbeit und intensive Recherche stecken und am Ende mit einer 3,0 abgespeist wird, weil man angeblich die Aufgabenstellung nicht erfüllt hat. Das Highlight bislang war aber, dass unsere Gruppe bei einem Präsenzseminar auf zwei Dozenten aufgeteilt wurde, die den jeweiligen Gruppen eine Methode unterschiedlich vermittelt haben. Korrigiert wurden alle Prüfungen dann aber nur von einer Dozentin. Ergebnis: extreme Notenunterschiede je nach Gruppe.

Diese Erfahrungen haben in meiner Kohorte dazu geführt, dass vor jeder Prüfung erst einmal intensive Diskussionen darüber ausbrechen, wie eine Aufgabenstellung überhaupt zu bearbeiten ist. Massenweise fragende E-Mails gehen hin und her, Nachfragen im Forum müssen gestellt werden. Es dauert, bis man überhaupt einmal anfangen kann, die Aufgabenstellung zu bearbeiten. Am Ende muss man dann hoffen, die Aufgabe richtig verstanden zu haben. Zwar gibt es einen Reader zum Verfassen von Hausarbeiten, der jedoch nur in groben Zügen angewendet wird.

Denn: Überhaupt hat das ganze Studium sehr wenig mit wissenschaftlichem Arbeiten zu tun. Was jedoch wiederum gut ist, da es die Uni nicht einmal schafft Lizenzen (beispielsweise für Onlinebibliotheken wie Nomos oder Springer) bereitzustellen, wie es an nahezu allen Unis mittlerweile Standard ist. Heißt: Lehrbücher muss man entweder selbst kaufen oder man hat Freunde, die an einer richtigen Uni studieren und aushelfen. Die Prüfungsaufgaben muten ohnehin eher wie Klausurfragen an, die man mit ein bisschen Literatur und Onlinerecherche in eine Art „Hausarbeitsform“ gießt. Wofür man eine Einleitung oder ein Fazit braucht, bleibt offen. In Wirklichkeit beantwortet man schlicht vorgegebene Fragen, ohne wissenschaftliche bzw. methodische Auseinandersetzung. Wie blanker Hohn erscheint deshalb der Hinweis (so steht es jedenfalls in den Aufgabenstellungen), dass die Hausarbeit dazu dient, „eine wissenschaftliche Frage auf Argumenten basierend zu beantworten“. So sad!

Dennoch bin ich froh, dass es den Studiengang gibt. Der Zusammenhalt in unserer Gruppe ist gut, es herrscht keine Ellenbogen-Mentalität. Man fragt sich trotzdem manchmal, wofür man das alles macht. Spoiler: Es ist nicht der Lerneffekt.

  • Relativ günstig für ein Fernstudium, manche Inhalte
  • Schwammige Aufgabenstellungen, willkürliche Notenvergabe, wenig Erkenntnisgewinn
  • Studieninhalte
    2.0
  • Studienmaterial
    3.0
  • Betreuung
    2.0
  • Online Campus
    4.0
  • Seminare
    2.0
  • Preis-/Leistung
    2.0
  • Digitales Lernen
    4.0
  • Flexibilität
    1.0
P.
Alter 26-30
Weiterempfehlung Nein
Abschluss keine Angabe
Studienbeginn keine Angabe
Geschrieben am 30.12.2019
Veröffentlicht am 02.01.2020
P.
Alter 26-30
Karrierestufe mit Berufserfahrung
Weiterempfehlung Nein
Abschluss keine Angabe
Studienbeginn keine Angabe
Studienform Fernstudium
Variante
Geschrieben am 30.12.2019
Veröffentlicht am 02.01.2020

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