Rundum schlecht

Ich studiere im 2. Semester teilzeit und berufsbegleitend Wirtschaftswissenschaften. Ich bereits ein abgeschlossenes Studium mit Erweiterungsfach von einer Präsenzuni.
2 Module in einem Semester sind für mich utopisch. Neben meinem Arbeitstag sitze ich noch 4-7 Stunde an einem Modul, um das minimale Pensum des Tages zu erfüllen. Kurzes Beispiel: Ich habe heute um 7 Uhr angefangen zu arbeiten bis 15 Uhr (ohne Pause). Nach einem Mittagessen begann ich mit den Studieninhalten und beende jetzt knapp unter meinem Tagespensum eines Moduls um 21:30 Uhr meinen Tag ohne Abendessen. Das 2. Modul habe ich noch nicht angefangen. Da mein Arbeitgeber mir weder die Klausurzeit freigibt (ich muss diese vor- und nacharbeiten) noch Bildungsurlaub gewährt, muss ich meine Urlaubstage auch zum Lernen nutzen. Richtige Urlaube sind also nicht drinnen. Wie lange hält das ein Mensch durch?

Kommen wir nun zu den Skripten:
Die Skripte sind didaktisch absolut schlecht und unverständlich aufgebaut. Jede Form der Didaktik wird in den Skripten oder auch den Mentoriaten vergeblich gesucht. Youtube, weitergehende Literatur und meine Schulbücher entschlüssen die Inhalte. Nur, um dann festzustellen "hey, eigentlich ist es gar nicht so schwer. Es ist nur schwer erklärt." Aber um zu dieser Erkenntnis zu kommen, bedarf es sehr viel Zeit. Warum? Warum wird es nicht klarer Strukturiert und besser erklärt? Warum wird Didaktik an der FernUni Hagen so kleingeschrieben bzw. mit Rotstift durchgestrichen. Es scheint in meinem Studiengang nicht existent zu sein.
Trotz abgeschlossen Studiums komme ich mir jeden Tag dumm vor. Mein Selbstbewusstsein und Selbstwert sinken jeden Tag. Gesund ist das wahrscheinlich nicht.

Klausur:
Es gibt keine Wiederholungsklausuren. Falle ich durch eine Klausur durch, kann ich sie im nächsten Semester wiederholen. Danach ist Schluss. Andere Unis bieten Wiederholungsklausuren an. Warum hier nicht.
Auf das Ergebnis meiner letzten Online-Klausur warte ich seit über 1 Monat. Warum? Ich habe noch nie so lange auf Ergebnisse warten müssen. Auch nicht an der Präsenzuni mit händisch geschriebenen Klausuren. Warum bei einer Onlineklausur?

Online-Lernumgebung:
Die Lernumgebung ist schlecht und verteilt sich auf unterschiedliche Seiten. Ja, es wird u.a auch Moodle genutzt. Was sich Deutschland bei Moodle gedacht hast, ist mir immer noch schleicherhaft. So etwas umständliches und undurchdachtes. Es ist unglaublich! Moodle sollte tatsächlich abgeschafft werden. Es ist viel zu kompliziert für jeden Teilnehmer. Die guten Funktionen sind viel zu versteckt und erfordern viel zu viel Wissen der Nutzer. Das ist für die Dozenten mit Sicherheit ein extremer Mehraufwand. Jedenfalls für Moodle kann die Fernuniversität nichts.

Einsendearbeiten:
Die Einsendearbeiten stellen jedes Semester einen enormes Stressfaktor dar und werden nicht bewertet. Sie dienen lediglich der Zulassung zur Klausur. Einsendeschluss der Einsendearbeiten ist allerdings ca. 2 Monate vor Begin der Klausurphase.
Da sie alle Inhalte abdecken, muss ich also 2 Monate früher durch alle Skripte mindestens einmal durchgekommen sein. Und genau hier scheitere ich, die Mindestmodulanzahl für das Semester in Teilzeit zu schaffen. Ich habe nicht das ganze Semester Zeit. Mir fehlen effektiv 2 Monate, also 8 Wochen. Der tägliche zeitliche Aufwand wird damit zu hoch.
Sind dann die Einsendearbeiten sinnvoll, wenn automatisch weniger Module geschafft werden?
Obwohl nur die Studierenden zur Klausur zugelassen werden, die auch die Einsendearbeiten geschafft haben, ist die Durchfallquote doch sehr hoch. Das ist jedes Semester so. Warum?
Hier ist ein Link zur Klausurstatistik der FernUni Hagen
https://www.fernuni-hagen.de/wirtschaftswissenschaft/studium/klausurstatistik.shtml

Liegt es jedes Semester an den Studierenden?
Oder könnte es vielleicht doch an der Aufarbeitung der Inhalte liegen?