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Promovieren im Fernstudium

Simon Eultgen

Eine Promotion im Fernstudium kann der ideale Weg für Berufstätige sein, die einen Doktor Grad erwerben möchten. Doch dieser Weg ist nicht unbedingt die leichtere Alternative zur Promotion an einer Präsenzhochschule. Dass Sie als Ferndoktorand niemals an Lehrveranstaltungen teilnehmen müssen und allein im stillen Kämmerlein an Ihrer Dissertation arbeiten können, gehört nämlich in den Bereich der Mythen.

Die Promotion im Fernstudium bedeutet für Sie zwar einen ebenso hohen, aber absolut lohnenswerten Arbeitsaufwand. Neben Ihrem regulären Arbeitsalltag verfassen Sie parallel eine wissenschaftliche Forschungsarbeit auf höchstem Niveau – und das meist über mehrere Jahre hinweg. Doch keine Sorge – mit unserem Ratgeber zum Promovieren im Fernstudium klären wir alle Ihre drängenden Fragen und zeigen Ihnen darüber hinaus Alternativen auf, die sich für Sie statt einer klassischen berufsbegleitenden Promotion anbieten.

Was ist überhaupt eine Promotion?

Der Doktor ist in Deutschland der höchste akademische Grad, den Sie nach dem Bachelor und Master Studium erreichen können. Meist erwerben Sie ihn im Rahmen eines Promotionsstudiums an einer Universität. Hierfür fertigen Sie eine eigenständige wissenschaftliche Forschungsarbeit, die Dissertation, an und legen anschließend eine mündlichen Prüfung ab. Beim sogenannten Rigorosum beantworten Sie eine Vielzahl an Fragen aus Themengebieten, die Sie in der Regel vorher mit Ihren Prüfern abgesprochen haben.

Alternativ verteidigen Sie im Rahmen der Disputation Ihre Doktorarbeit vor der Prüfungskommission, indem Sie gemeinsam wichtige Thesen auf Ihre Stärken und Schwächen hin diskutieren. Abgesehen von den deutlich kürzeren Laufzeiten in der Medizin dauert eine Promotion in den meisten Fällen zwischen 3 und 6 Jahren – egal, ob im Fernstudium oder an einer Präsenzuni.

Das Promotionsrecht besitzen deutschlandweit nur Universitäten und keine Fachhochschulen. Viele Doktoranden arbeiten neben der Promotion als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl ihres Doktorvaters. Manche externen Doktoranden hingegen promovieren an einer Präsenzhochschule, gehen daneben aber auch einem geregelten Arbeitsverhältnis nach. Trotzdem stellen sie sich regelmäßig bei ihrem Doktorvater vor und besuchen Präsenzveranstaltungen.

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Wo ist eine Promotion im Fernstudium möglich?

Einige wenige Hochschulen bieten die Promotion auch im Fernstudium an. In Deutschland ist das vor allem die FernUniversität Hagen. Allerdings handelt es sich dabei nicht um ein reines Fernstudium. Die Hochschule erwartet nicht nur aktive Beteiligung an den Doktorandenseminaren vor Ort, sondern fordert auch den regelmäßigen persönlichen Kontakt zum Doktorvater. Die Präsenztermine halten sich aber in Grenzen, so dass Sie auch als Berufstätiger neben dem Job problemlos ein Promotionsstudium absolvieren können.

Statt einer sogenannten internen Promotion, während der Sie zusätzlich als wissenschaftlicher Mitarbeiter für Forschung und Lehre an der Hochschule angestellt sind, promovieren Sie extern ohne eine solche berufliche Verpflichtung. So haben Sie genügend Freiraum, um Ihren Job weiterzuführen und die verbleibende Freizeit für Ihre Doktorarbeit zu nutzen.

Welche Voraussetzungen muss ich für eine Promotion im Fernstudium mitbringen?

Die Voraussetzungen, um eine Promotion im Fernstudium aufnehmen zu können, unterscheiden sich nicht von einer Präsenzpromotion. Sie müssen einen Magister, Master oder Diplom Abschluss mit der Mindestnote „gut“ mitbringen. Manche Hochschulen erwarten weitere Kompetenzen wie bestimmte Sprachkenntnisse.

Haben Sie bisher nur einen Bachelor Abschluss erworben, nimmt Sie die Universität Ihrer Wahl in einer Eignungsfeststellungsprüfung noch einmal genau unter die Lupe. Bestehen Sie diese, starten Sie Ihre sogenannte Fast-Track-Promotion.

Darüber hinaus sollte das Thema Ihrer Doktorarbeit an Ihr bisheriges Studium anknüpfen, damit Sie auf Ihren erworbenen wissenschaftlichen Fachkenntnissen im entsprechenden Bereich aufbauen können. Bei der Wahl des Doktorvaters beziehungsweise der Doktormutter ist es anschließend wichtig, dass Ihr Promotionsthema zum Forschungsbereich passt. Denn schließlich soll er oder sie die Arbeit fachlich beurteilen und Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen, bis Sie freudestrahlend den Doktortitel empfangen.

Promotion im Fernstudium – Wie schwer ist der Weg zum Doktortitel?

Eine Promotion im Fernstudium unterscheidet sich ein wenig von dem Weg zum Doktortitel, den Sie normalerweise in der Präsenzvariante zurücklegen würden. Natürlich steht Ihnen mit Ihrem Doktorvater beziehungsweise Ihrer Doktormutter ein ständiger Ansprechpartner zur Verfügung, um Ihnen bei Problemen und Fragen zu helfen. Darüber hinaus sollten Sie allerdings darauf achten, Zugriff auf die Infrastruktur und das Netzwerk einer Hochschule zu erhalten, was durch Ihr Fernstudium von zu Hause aus erstmal erschwert ist. Gerade der regelmäßige Austausch mit anderen Doktoranden ist hilfreich, um sich Motivation und Anregungen zu holen.

Im Fernstudium kommt es daher umso mehr auf Sie an, dass Sie sich mit anderen Doktoranden vernetzen und sich so einen regen wissenschaftlichen Austausch und frische Ideen verschaffen. Außerdem kann eine Promotion im Fernstudium für Sie zu einer höheren Belastung führen, wenn Sie parallel noch Familie und Beruf managen müssen.

Wenn Sie sich dazu entscheiden, über mehrere Jahre neben dem Berufsalltag an einer qualitativ hochwertigen Forschungsarbeit zu sitzen, sprechen Sie dies am besten vorher mit Ihrem Arbeitgeber und Ihren Angehörigen ab. So schaffen Sie es, Familie, Freizeit und Job bestmöglich unter einen Hut zu bringen.

Sie sehen also: Eine Promotion im Fernstudium ist natürlich kein Ding der Unmöglichkeit, wenn Sie sich gewissenhaft vorbereiten und sich auch während des Schreibens möglichst umfangreich in der akademischen Welt vernetzen.

Welche Alternativen zur klassischen Promotion bieten sich mir?

Eine klassische Promotion mit dem Doktortitel als Ziel ist ein langwieriges Unterfangen, das Sie über einige Jahre in Anspruch nimmt. Wenn Sie daher Bedenken haben sollten, ob eine Promotion im Fernstudium das Richtige für Sie ist, lohnt sich für Sie umso mehr ein Blick auf die Alternativen.

Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich in Deutschland mittlerweile Promotions Studiengänge beziehungsweise Fernstudiengänge, über die Sie einen PhD (Philosophical Doctorate) erlangen können. Dieser Doktorgrad ist in den englischsprachigen Ländern weit verbreitet und Sie können diesen auch berufsbegleitend über ein PhD Fernstudium von zu Hause aus erwerben. Für die Vergabe des Doktorgrades kooperieren deutschsprachige Institute entsprechend mit ausländischen Universitäten.

Im Vergleich zur deutschen Promotion kann ein PhD Fernstudium mit 3 bis 5 Jahren ein wenig kürzer ausfallen. Je nach Programm gestaltet sich der Ablauf auch etwas verschulter, weil Sie gemeinschaftlich mit anderen Doktoranden und Professoren an einem Forschungsprojekt arbeiten und regelmäßig Teile Ihrer Doktorarbeit in Form von Hausarbeiten einreichen. So bewältigen Sie kleinere Etappen, mit der Sie Ihre Motivation über die Jahre hochhalten können. Hierbei sollten Sie auch darauf achten, wie groß der Präsenzanteil letztendlich ausfällt. Mitunter sind einige wichtige Veranstaltungen vor Ort vorgesehen, sodass Sie hier eher ein Teilzeit Studium erwartet.

In diesem Zusammenhang hilft es zudem, sich zu überlegen, wie wichtig Ihnen ein deutscher Doktortitel im Endeffekt ist. Ein PhD ist zwar vergleichbar, aber nicht jedes der angebotenen Doktoratsprogramme erhält hierzulande die volle Anerkennung. Ein wichtiger Faktor ist zum Beispiel, dass Sie Ihr PhD über eine staatlich anerkannte Hochschule aus einem Land der europäischen Union beziehungsweise des europäischen Wirtschaftsraums erlangt haben.

Darüber hinaus ist eine Promotion nicht in allen Branchen der freien Wirtschaft von Vorteil, weil Sie diese in den Augen der Personalmanager auch überqualifizieren kann. Möchten Sie sich nach dem Master Abschluss noch einmal gezielt weiterbilden, um den Sprung ins Management und in die Führungsebene von Unternehmen zu schaffen, so stehen Ihnen geraden in den Wirtschaftswissenschaften viele Alternativen zur klassischen Promotion zur Auswahl.

Mit einer teilweise deutlich kürzeren Laufzeit von nur wenigen Semestern erwerben Sie über verschiedene Doktoratsprogramme zum Beispiel den Doctor of Business Administration (DBA), der Sie als Fachexperte für Management und Betriebswirtschaft ausweist.

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