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Woran erkenne ich einen seriösen Fernstudienanbieter?

Jennifer Siebert

Auf dem Fernstudienmarkt tummeln sich unter zahlreichen seriösen Fernstudienanbietern leider auch immer wieder schwarze Schafe. Diese können Sie aber relativ leicht erkennen. Grundsätzlich müssen Fernstudiengänge nämlich staatlich zugelassen sein. Auch die Akkreditierung akademischer Studiengänge durch bekannte Akkreditierungsagenturen wie die FIBAA oder die AQAS können als Wegweiser zu einem seriösen Anbieter dienen. Darüber hinaus gibt es weitere Kriterien, wie die Qualität des Online-Campus oder eine kostenlose Probezeit, die einen guten und seriösen Fernstudienanbieter auszeichnen.

Seriöse Fernstudiengänge sind staatlich anerkannt

Akademische Fernstudiengänge müssen in Deutschland staatlich zugelassen sein. Ein anerkanntes akademisches Studium Sie nur nur an einer Hochschule oder Universität absolvieren. Dabei ist es egal, ob es sich um eine Fernhochschule oder eine Präsenzhochschule handelt. Am Ende Ihres Fernstudiums erhalten Sie genau wie bei einem Präsenzstudium ein Hochschulzeugnis und einen akademischen Grad. Eine Ausnahme sind Fortbildungsanbieter, die mit einer Hochschule kooperieren. Hier verleiht die Partnerhochschule den akademischen Abschluss und nicht der Fernstudienanbieter selbst. Für die staatliche Anerkennung der Fernstudiengänge ist das Ministerium des jeweiligen Bundeslandes zuständig. Es gelten die gleichen gesetzlichen Regelungen wie für das Präsenzstudium. So ist sicher gestellt, dass Dein Fernstudium den gleichen Qualitätsansprüchen genügt wie ein Präsenzstudium.

Alle nicht-akademischen Fernkurse – mit Ausnahme reiner Hobby- und Selbstlernkurse ohne Betreuung – müssen von der Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) zertifiziert sein. Das schreibt das Gesetz zum Schutz der Teilnehmer am Fernunterricht, kurz FernUSG, vor. Fehlt bei Ihrem Kurs das Siegel der ZFU, ist also Vorsicht angebracht. Die ZFU unterzieht zum Beispiel die Studienunterlagen sowie die Kursbetreuer, aber auch die Vertragsbedingungen einem Prüfungsverfahren.

AQAS, FIBAA und Co – Akkreditierungen sichern die Qualität von Fernstudiengängen

Neben der staatlichen Zulassung dienen Akkreditierungen der Qualitätssicherung von akademischen Bachelor und Master Studiengängen. Sie zeigen Ihnen, ob Ihr Fernstudium den Qualitätsstandards entspricht. Zuständig für die Akkreditierung von Studiengängen oder Hochschulen sind verschiedene Akkreditierungsagenturen. Wichtige und bekannte Akkreditierungsagenturen sind zum Beispiel:

  • Agentur für Qualitätssicherung e.V. (AQAS)
  • European Quality Improvement System (EQUIS)
  • Foundation for international Business Administration Accreditation (FIBAA)
  • Zentrale Evaluations- und Akkreditierungsagentur (ZEvA)
  • Akkreditierungsagentur für Studiengänge der Ingenieurwissenschaften, der Informatik, der Naturwissenschaften und der Mathematik e.V. (ASIIN e.V.)
  • Akkreditierungs-, Certifizierungs- und Qualitätssicherungs-Institut (ACQUIN)
  • Akkreditierungsagentur für Studiengänge im Bereich Gesundheit und Soziales (AHPGS)

Experten der Agenturen überprüfen die Studiengänge unter anderem anhand der Modulhandbücher und Studienprogramme. Anschließend erstellen sie einen Prüfbericht und sprechen sich für oder gegen eine Akkreditierung des Studiengangs aus. Auch eine Empfehlung mit Auflagen ist möglich, zum Beispiel wenn die Hochschule bei den Modulbeschreibungen noch nachbessern muss. Auf Grundlage des Expertenberichts und einer Stellungnahme der Hochschule entscheidet schließlich die Akkreditierungskommission der jeweiligen Agentur über die Akkreditierung des Studiengangs. Damit die Studiengänge immer aktuell bleiben, ist die Akkreditierung aber nicht unendlich gültig. Erhält ein neuer Studiengang zum 1. Mal eine Akkreditierung, ist diese 5 Jahre gültig. Bei einer erneuten Akkreditierung desselben Studiengangs, findet erst nach 7 Jahren wieder eine neue Überprüfung statt.

Weitere Kriterien, wie Sie einen seriösen Fernstudienanbieter erkennen

Außer der staatlichen Zulassung oder der Akkreditierung durch eine anerkannte Agentur gibt es noch zahlreiche weitere Kriterien, anhand derer Sie einen seriösen Fernstudienanbieter erkennen. Folgende Fragen sollten Sie abklären:

  • Gibt es einen gut funktionierenden Online-Campus?
  • Können Sie innerhalb einer festgelegten Frist von Ihrem Vertrag zurücktreten?
  • Gibt es eine kostenlose Probephase?
  • Wie ist die Qualität der Studienunterlagen?
  • Wie ist das Preis-Leistungs-Verhältnis?
  • Sind die Dozenten leicht zu erreichen und antworten sie schnell auf mögliche Fragen?
  • Hilft das Sekretariat oder die Studentenbetreuung bei Problemen?
  • Werden die Klausuren und Einsendeaufgaben rasch korrigiert?

Erfahrungsberichte anderer Studenten können darüber hinaus eine hilfreiche Quelle bei der Suche nach einem seriösen Fernstudienanbieter sein.  Allerdings sollten Sie immer bedenken, dass Erfahrungsberichte nicht objektiv sind. So berichtet zum Beispiel Saskia auf FernstudiumCheck.de von ihrer Fernschule:

„Bin jetzt seit 3 Monaten dabei und bin sehr zufrieden. Das Material ist sehr gut, auch die Korrektur der Einsendeaufgaben geht sehr schnell. Der Service der Schule ist auch gut, man erreicht immer jemanden.“

Wohingegen Kyras Urteil über dieselbe Fernschule gänzlich anders ausfällt:

„Die Studieninhalte schienen auf den ersten Blick gut zu sein, während des Studiums kamen Fragen und Ungereimtheiten auf, die nicht weiter geklärt wurden. Die Theorie habe ich bis zum Schluss zwar abgearbeitet, die praktischen Stunden jedoch nach dem 2. Wochenende abgebrochen. Meiner Erfahrung nach, schienen die Dozentin überhaupt keine Lust zu haben. Einsendeaufgaben wurden schnell zurückgeschickt, Fehler jedoch ohne logische Erklärung im Raum stehen gelassen.“

Persönliche Motive, wie beispielsweise der Frust über eine nicht bestandene Prüfung, können zu einer schlechten Bewertung führen. Daher sollten Sie grundsätzlich auf das Große und Ganze achten. Gibt es zahlreiche positive und nur einige wenige negative Bewertungen, spricht das für die Seriosität des Fernstudienanbieters.

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