Niedriger Preis, geringe Leistungen

Das offensichtlich interessante an diesem Studiengang, die geringen Kosten im Vergleich zu anderen Angeboten am Markt, sind zugleich seine größte Schwierigkeit. Gespart wird hier an didaktischen Methoden und Ausstattung. Einen universitärer Zugang zu den gängigen rechtswissenschaftlichen Datenbanken gibt es nicht. Das ist umso unverständlicher, da die Universität Saarland natürlich über einen solchen verfügt. Ebenso findet faktisch keine Betreuung durch die Professor:innen der Universität Saarland statt. So heißt es beispielsweise sinngemäß in den Unterlagen für die Masterarbeit, dass die Arbeit selbstständig zu erstellen sei und deshalb keine Beratung durch Betreuer:innen bzw. Professor:innen stattfinden könne...nun ja, so kann man es auch sehen... Ebenso ist kein Fernbibliothkszugang nicht vorhanden.

Die Didaktik besteht in der Herausgabe von Skripten und der Bearbeitung von - durchaus - umfangreichen Einsendeaufgaben. Die Skripte sind inhaltlich gut und bieten einen Überblick über die Breite des jeweiligen Rechtsgebiets. Die Einsendeaufgaben legen die Themen meist - sinnvollerweise - auf Struktur und einige grundlegende Aspekte des jeweiligen Rechtsgebiets. Dort wo man aber an Details oder Erläuterungen, stellenweise auch Methodik, innerhalb des jeweiligen Rechtsgebiets interessiert ist, muss man sich diese Literatur auf eigene Kosten selbst verschaffen. Bei manchen Skripten, die durchweg von Professor:innen zumindest abgenommen werden sind, wünscht man sich, dass sie an die aktuelle Literatur angepasst werden, auch wenn sich an der Rechtslage selbst nichts geändert haben mag.

Die Dozent:innen in Präsenzsphasen waren durchweg engagiert und der Herausforderung, als Volljurist:innen juristischen Laien einen Einblick in ihr Rechtsgebiet zu geben, durchaus gewachsen. Aber auch dieser Einblick ist natürlich auf Grund der gegebenen Zeit während der Präsenzphasen beschränkt...

Die Bewertung der Leistungen während des Studiums habe ich als fair empfunden, sie bewegte sich gut austariiert im Spannungsfeld, die Leistung juristischer Laien angemessen zu bewerten, gleichzeitig aber auch die Standards des Faches beizubehalten.

Insgesamt eignet sich das Studium gut für jene, die preisgünstig einen generalisierenden Überblick über Methodik und die Gebiete der Rechtswissenschaften suchen, dabei keinerlei Wert auf Didaktik legen und sich idealerweise, z.B. durch den Beruf, bereits in einem wie auch immer gearteten juristischen Berufsumfeld befinden, indem sie das Gelernte reflektieren und vertiefen können. Alle anderen sollten weiter suchen.