Die IU möchte nur dein bestes - Dein Geld!

Meinen Bachelor hatte ich als duales Studium erworben- und danach sofort gearbeitet und später eine weitere Ausbildung im Bereich Design abgeschlossen.
Zunächst hatte ich mich bei der Fernuni Hagen für den Master Wirtschaftswissenschaften eingetragen- hier kommt man jedoch kaum ohne kostenpflichtige Zusatzkurse zum Ziel.
So entschied ich mich in der Elternzeit mit meinem 2. Sohn ein Teilzeitstudium an der IU zu beginnen. Aus privaten Gründen hätte ich es im Nachhinein mir schon anders überlegt, denn mein Sohn ist Autist und da ist Studium schlicht weg - egal wie flexibel- eine Zusatzbelastung.
Doch nun zur Flexibilität- Plan war, möglichst alle Klausuren in den ersten 1-2 Semestern zu schreiben - da machte mir die IU einen Strich durch die Rechnung, denn als Teilzeitstudentin durfte ich nur eine gewisse Anzahl an Klausuren schreiben. In Teilzeit war ich jedoch nur aus Gründen der Finanzierung- denn die ist a die Studienzeit gebunden, Vollzeit hätte ich mir schlicht nicht leisten können.
Die Hälfte der Prüfungsleistungen waren Facharbeiten- da ich bei den Klausuren ausgebremst wurde, fehlte mir schlicht die Zeit, diese mit 2 Kindern, einem davon mit besonderem Betreuungsbedarf und Job vernünftig zu schreiben.
Es gab leider Semester, in denen ich hochmotiviert begann, dann aber bei meinem Sohn Untersuchungen fällig waren - nachträgliche Anträge auf Urlaubssemester waren nicht möglich, so verstrichen mehrere Semester, ohne dass ich eine der vielen Arbeiten abgeben konnte.
Besonders zu betonen ist dabei, dass ich jedes Mal versuchte, eine Lösung mit der IU zu finden - der Support funktionierte nur per Mail - zwar war in den Mails eine Telefonnummer angegeben, erreicht habe ich jedoch nie jemanden. Die erste Antwort waren immer Standardantworten, die mit der Anfrage erstmal nichts zu tun hatten. Eigentlich war die letztendliche Antwort immer “Nein, geht leider nicht”
Kurz vor Corona-Pandemie gab ich dann eine Arbeit ab und reichte 2 Urlaubssemester ein - in dieser Zeit sperrt die IU jeglichen Zugang zu den Portalen - was ok ist, damit Urlaubssemester nicht missbraucht werden. Allerdings hatte ich somit auch keinen Zugang zur Korrektur der abgegebenen Arbeit. Auch nach den Urlaubssemestern sah ich nur die Note - nicht die Anmerkungen. Dafür hätte ich vor den Urlaubssemestern einen Antrag stellen müssen- da ich die Urlaubssemester per Email vorab geklärt hatte, hätte ich meiner Meinung nach über meine Antragspflicht aufgeklärt werden können. Im Übrigen muss für alles immer ein Antrag gestellt werden. Das findet man meist selbst heraus, wenn etwas nicht funktioniert, weil man den Antrag aus Unwissen nicht abgegeben hat.
Letztendlich hatte ich am Ende meines letzten kostenfreien Verlängerungssemesters noch 2 Facharbeiten und die Masterarbeit offen. Ich war kurz davor, aufzugeben. Doch dann nahm ich nochmal alle Kraft zusammen und zog es durch. Trotzdem musste ich einen Antrag auf kostenpflichtige Verlängerung stellen. Dieser Vertrag wird auf 12 Monate geschlossen und wird durch Ablegen aller Prüfungsleistungen vorzeitig beendet laut Antragsformular.
Die IU beendete den Vertrag im Nachgang jedoch zum Semesterende - was bedeutete, dass statt einer Monatsgebühr auf einmal praktischer Weise 6 Monatsgebühren (80% vom Vollzeitmodell) für die IU drin wären.
Es wurde auch gleich abgebucht- obwohl mein Lastschriftmandat schon widerrufen war.
Ich bekam dann eine Mail, man würde mich standardmäßig zum Semesterende exmatrikulieren, es sei denn, ich wolle mit Beendigung durch erfolgreiche Prüfung exmatrikuliert werden. Ich bestand auf vorzeitige Exmatrikulation und Vertragsende - und bekam ein Datum genau einen Monat nach Prüfung - passender Weise genau das Enddatum des 2. Monats der kostenpflichtigen Verlängerung, so dass noch ein weiterer Monat abgerechnet werden könnte - in dem ich keinerlei Leistungen mehr von der IU bezogen habe.
Positiv ist die gute Betreuung während der Masterarbeit zu nennen. Organisatorisch ist die IU jedoch schlimmer als jede deutsche Behörde, rechnet ab, was geht ohne dafür im Ansatz die Flexibilität zu bieten, die man mit Familie + Job für das Studium bräuchte. Im Nachhinein leider der falsche Anbieter für mich gewesen. Ich würde es nie wieder so machen und bin froh, dass es vorbei ist!