Ein Fernstudium will gut überlegt sein :)
Bevor man ein Fernstudium beginnt, sollte man zwei wesentliche Punkte klar mit JA beantworten können: 1. bin ich gewillt, viel Freizeit zum Lernen zu opfern und das über Jahre hinweg? 2. weiß ich genau, was mir der angestrebte Abschluss für mein Arbeitsleben bringen wird?
Die Regelstudienzeit, welche die HFH mit 7 Semestern ansetzt, halte ich leider für ein Gerücht, zumindest wenn man in einer Vollzeitstelle arbeitet und noch ein paar Freundschaften und Hobbies pflegen möchte :) 9 Semester sind da schon realistischer.
Durchbeißen muss man sich so oder so aus eigener Kraft und der regelmäßige Unterricht an der HFH bietet einen guten Anker, um mit anderen Studenten in Kontakt zu treten und sich nicht ganz so alleine zu fühlen. Das hat mir ungemein geholfen, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, da ich gesehen habe, dass ich nicht allein meine Mühe hatte. Die Mitarbeiter der HFH habe ich sehr unterschiedlich erlebt. Manche sind äußerst hilfbereit und manche erscheinen relativ genervt auf Anfragen. Einige Dozenten wollen eine halbe Bachelorarbeit, wenn "nur" eine Hausarbeit ansteht, aber da muss man abwägen und selber entscheiden, möchte man nur bestehen oder auch noch gute Noten?
Ich habe auch Studenten kennen gelernt, denen das Lernen anscheinend zufliegt, wow, ich bin neidisch :)
Das Studium an der HFH ist teuer, keine Frage (ca. 10.000 Euro). Hier liegen die Fernunis alle relativ gleich auf (und werden stetig teurer). Ich hatte das Glück von meinem Arbeitgeber einen Zuschuss bekommen zu haben. Aus eigenen Mitteln hätte ich es wohl sonst kaum stemmen können.
Das Haupstudium war, wenn man die gesamte Studienzeit betrachtet der interessantestee Teil, auch da man hier in Hausarbeiten eigene Themen wählen durfte. Es war endlich praxisnah.
Ich stehe nun kurz vor der Abschlussarbeit und kann gar nicht glauben, wie ich mich so viele Jahre geduldig von einer Prüfung zur nächsten gehangelt habe. Den Master werde ich nicht mehr draufsetzen. Nochmal ca. 10.000 Euro und weitere 4 Semester, nein Danke.
Abschließend war es eine anstrengende Zeit und ich hoffe die Mühen werden sich beruflich auszahlen :)
- regelmäßiger Unterricht, Prüfungen in mehreren Städten möglich
- realistische Dauer des Studiums länger als angegeben