Gutes Studium mit ein paar Schwächen

Allgemein:
Ich habe voher den staatlich geprüften Betriebswirt absolviert und konnte daher in den verkürzten Bachelor Studiengang einsteigen. Aufgrund einer Kooperation mit der Fachschule, wurden mir sogar noch 2 Module zusätzlich angerechnet. In diesem Fall ein Lob an die HFH, solche verkürzte Varianten anzubieten.

Module/ Studienablauf:
Jedes Modul hat in etwa 5-8 Studienbriefe mit je 80-100 Seiten. Manchmal auch weniger. Die Studienbriefe sind gut Strukturiert und aufbereitet.
Die Prüfungsform kann variieren. Es gibt klassische Klausuren, Hausarbeiten oder komplexe Übungen.
Die komplexen Übungen sind im engeren Sinn Seminare, wo man sich an einem Studienort versammelt und eine entsprechende Aufgabe in Gruppenarbeit absolviert.
Wieterführende Literatur wird nicht benötigt. Gegenstand der Klausuren ist immer der Studienbrief. Und es wird auch nur das abgefragt, was dort drin steht. Einzig zu der Hausarbeit und der Projektarbeit muss sich Literatur besorgt werden. Zu meiner Zeit gab es keine Onlinebibliotheken wie Springer Link oder Beck Online. Es muss also zu Uni Bibliotheken in der nähe gegangen werden. Bisschen umständlich aber das Geld will die HFH wohl nicht ausgeben.
Zum Ende des Studium wurde Springer Link mit Zugriff auf Werke ab 2020 bereitgestellt.

Klausuren kann man alle 3 Monate schreiben, was recht gut flexibel ist.
Zu Coronazeiten wurden Onlineklausuren angeboten.
Die Klausuren sind in der Regel fair. Man bekommt zwar keine Stoffeingrenzung, hat aber Zugriff auf alte Klausuren. Dadurch kann man ein gutes Gefühl für die Klausuren bekommen. Man ist auch frei wann man welches Modul bearbeitet und abschließt. Es gibt zwar einen Semesterplan, dran halten muss man sich aber nicht

Lerngruppen:
Es werden sogenannte "Mentoriate" angeboten. Diese finden nicht an allen Standorten statt. Grund sind hier teilweise die fehlenden Teilnehmer. In Hamburg wird aber alles Angeboten.
Ich war 1x in Hamburg zu Statistik, stellte aber fest das es mir nichts gebracht hat.
Am Ende schaut man gemeinsam in die Unterlagen. Zu den Klausuren können die Mentoren nichts sagen, da diese in Hamburg durch den Fachbereich erstellt werden.
Kontakt zu anderen hat man eigentlich keinen. Man kennt sich nicht und studiert eigentlich anonym. Das ist aber auch ok. Es ist halt ein Fernstudium.

Zum Ende des Studiums muss man eine Projektarbeit schreiben sowie den Studienschwerpunkt absolvieren.
Beim Studienschwerpuntk sehe ich einen Kritikpunkt, da dieser im Umfang zu viel ist. In meinem Fall war es das Fach Marketing.
Es mussten 18 Studienbriefe mit je 100 Seiten oder mehr durchgearbeitet werden.
Man braucht bei der Klausur Glück auf gute Fragen.Zwar besteht das Modul aus einer kompelxen Übung und einer Klausur, dennoch zählen für die Klausur alle 18 Studienbriefen. Hier wäre es besser die 18 Studienbriefe zu teilen und nur 9 der 18 in der Klausur abzufragen. Es kann in der Klausur alles dran kommen und 18 Studienbriefe sind einfach für nur eine Klausur zu viel.

Die Bachelorarbeit war am ende auch ok. Man wählt einen Erst- und einen Zweitbetreuer und gibt dann die BA Arbeit ab. Die Betreuung war auch in Ordnung.

Fragen werden seitens der HFH auch immer gut beantwortet.

Kosten:
Knapp etwas über 5.000€. Steuerlich alles absetzbar.

Am Ende war es mein Lebenstraum einen akademischen Abschluß zu erlangen und den habe ich mir dank der HFH in verkürzter Zeit erfüllen können.
Geschenkt wird einem zwar nichts, ungeheur schwer ist es aber auch nicht gewesen. Liegt aber an jedem selber.

Ich hätte gerne noch den Master an der HFH gemacht, allerdings verlangt die HFH dafür Englischkenntnisse der Stufe B2. Da ich nur B1 habe mache ich den Master woanders. Dafür extra nochmal Englisch lernen war mir dann doch zu aufwendig, zumal nur ein Seminar und ein Modul in Englisch im Master enthalten sind. Die Klausur wird auch noch in deutsch geschrieben.....
Hier könnte die HFH mal Richtung IU schauen, die Ihre Master in Englsich und Deutsch anbieten. Ich bin zwar nicht an der IU aber das Konzept ist ähnlich der HFH.
Hiermit gehen zahlungswillige Studenten dann an andere Hochschulen.