Chemietechniker (Staatlich geprüft)

Mittlerweile habe ich mein Fernstudium als staatlich geprüfte Chemietechnikerin abgeschlossen und kann rückwirkend sagen der Lehrgang war ok.
Die Hefte waren soweit in Ordnung und die Fehler die drin sind, sind mehr oder weniger offensichtlich (z. B 5-bindiger Kohlenstoff ;-))
Nach wie vor mein großer Rat an alle die das Meister Bafög beantragen wollen: tut das zu Beginn und checkt gleich wann die Seminare sind. Das Grundlagen Seminar ist zweimal jährlich - das ist noch nicht das große Problem. Die Fachseminare sind dann aber immer zeitgleich in den ersten zwei August Wochen was bedeutet, dass man immer nur eines pro Jahr besuchen kann. Um die 42 Monate vom Bafög einzuhalten muss man recht zügig mit den Seminaren anfangen. Großer Knackpunkt: um zum Seminar zugelassen zu werden muss ein gewisser Arbeitsstand vorhanden sein sprich eine bestimmte Anzahl an Heften und den relevanten Fachaufgaben fertig sein.
Deswegen am Anfang fleißig sein wenn die Hefte noch leicht sind, so kann man gut einen kleinen Puffer rein arbeiten.

Der Unterricht in den Seminaren ist knackig, aber völlig ausreichend für die Klausuren wenn man schon mit Ahnung hin fährt. Ganz blank wirds eng... Im Hotel kann man dann noch in Ruhe für die morgige Klausur lernen.

Das dritte Fachseminar ist eine echte Herausforderung. Dafür muss man wirklich schon ein paar Monate vorher mim Lernen anfangen. Vorallem für die Biofächer und Lebensmittelchemie empfehle ich ab Weihnachten langsam anzufangen (Strukturformeln Aminosäuren & Citratzyklus komplett). Besonders sorgfältig sollte man auch das Fach allgemeine & anorganische Chemie vorbereiten. Hier fiel die Klausur leider bei sehr vielen unterirdisch aus.

Die Lehrer sind alle sehr nett und hilfsbereit.

Für die staatliche Prüfung wurde alles notwendige erklärt und gesagt. Ein kleiner Tipp: wenn die Klausuren für die Prüfungsfächer nicht so gut waren nehmt nach Möglichkeit die Prüfungseinsicht wahr und schaut euch an was schief gelaufen ist.
Generell ist es eine große Erleichterung mit einer 1 in der Fachaufgabe zum Seminar zu fahren. Nehmt die Fachaufgaben ernst und erledigt sie gewissenhaft - das ist ein nicht zu unterschätzender Puffer für die Klausuren!

Abschließend kann ich sagen mich hat der Lehrgang einiges an Nerven, Tränen und Schweiß gekostet - aber ich bin mit meinem Ergebnis zufrieden und warte gespannt auf mein Zeugnis das im Dezember kommen soll. Ich finde ihn nicht schlecht und wenn ich den Zeitdruck nicht ständig im Nacken gehabt hätte (die Seminar/Bafög Geschichte....) wäre ich bestimmt nicht so gestresst gewesen ;-)
Wenn man das im Auge behält, Chemie die große Liebe ist und man auch mal die Zähne zusammen beißen kann, dann steht einem erfolgreichen Abschluss meiner Meinung nach nichts im Wege.

Viel Erfolg an alle künftigen Studenten :-)

Ich bin mit dem Lernmaterial eigentlich sehr zufrieden. Klar hier und da sind mal kleine Fehler oder Rechtschreibfehler, aber richtiger Stuss kam mir bis jetzt nicht unter.
Ich bin sehr froh darüber schon einen Fachoberschulabschluss im Technik Zweig in der Tasche zu haben, denn ansonsten wäre es wirklich sehr haarig geworden wenn man den Lehrgang innerhalb der 42, Bafög geförderten, Monate durch bringen möchte.
Die angegebene Wochenarbeitszeit ist gerechtfertigt.
Im Nachhinein kann ich nur jedem den Tipp geben: schaut auf die Termine der Seminare und stellt euch einen Plan auf wann ihr welches Seminar besuchen müsst um in eurer Wunschzeit fertig zu werden. Die Zeitangaben auf dem Lieferzettel der Hefte könnt ihr vergessen - ist nur eine sehr grobe Angabe.
Aber ich bin zufrieden mit meiner Entscheidung den Techniker zu machen. Die Betreuerin von der Fernakademie ist sehr nett, kompetent und flink.
Die Seminare sind sehr straff organisiert und Zeit zum fragen ist kaum. Dort wird vom Lehrer der Stoff für die jeweilige Abschlussklausur durch gearbeitet. Um den maximalen Nutzen aus den Seminaren zu ziehen sollte man mit den Heften für das Fach eigentlich schon recht weit sein. Der nötige Bearbeitungsstand (Heftanzahl) wird einem aber vor jedem Seminar rechtzeitig mit geteilt.

Wer Biss, Ausdauer, Spaß an der Chemie und viel Selbstdisziplin hat, dem kann ich eine Fortbildung zum Techniker nur empfehlen :-)

Die Studienhefte sind gut verständlich. Ich kann allerdings auch auf einen FOS-Abschluss zurück greifen. Ohne diesen könnte es gerade in den naturwissenschaftlichen Fächern wie Mathematik und Physik etwas knackig werden. Wenn man wirklich jeden Tag seine 2,5 Stunden lernt um auf die wöchentlich notwendigen 17 Stunden zu kommen, sollte man mit dem Pensum gut klar kommen. Mit etwas weniger Disziplin wird es aber schnell stressig...
Man muss sich einfach von Anfang an bewusst sein, dass viel Arbeit auf einem zu kommt die man ZUSÄTZLICH zum Beruf leisten muss. Aber ich denke es ist die Mühe wert.

Da ich noch nicht so lange dabei bin ist mir auch nichts negatives aufgefallen.
Alles weitere ist genau so, wie man es sich vorstellt. Man hat eine gute Betreuung und schnelle antworten der Fernlehrer. Die aktualität der Studienmateriale ist meist gegeben, doch an einigen Stellen würde ich eine andere Thematik stärker behandeln als dann "veraltete" aber immer noch richtige Themengebiete zu bearbeiten.