Energiemanager (Zertifikat)

Ich habe mehr Praxis erwartet, nicht so viel über Energieeinkauf und Struktur von Großbetrieben und den Energieversorgern.
Mich hätte interessiert wie man Energie effektiv einsetzen kann. Am besten mit vielen praxisnahen Beispielen. Dies ist nur in dem Buch Energieeffizienz sehr gut beschrieben worden.
Vielleicht wäre der Energieberater besser für mich gewesen...

Die Gesamtorganisation der SGD ist sehr gut, d.h. Infos bzgl. Studiengang und allgemeine Fragen werden schnell und vollständig beantwortet. Die Lehrkräfte und Tutoren, so weit ich sie benötigte, konnten meine Fragen ebenfalls inhaltlich beantworten. Der Gesamteindruck von Organisation, Lehrkräften und Tutoren ist sehr gut für Weiterbildungen parallel zur Arbeit aufgebaut.
Der Studiengang selbst ist neu aufgesetzt und weißt daher aus meiner Sicht teilweise starke Schwachpunkte auf. Ein Bereich der Einsendeaufgaben war ein Internetsuchrätsel (EMAN00 - Kopierte Fragen aus einem Planungsbericht der bayr. Regierung), d.h. wer findet den Bericht und hat daher die Lösungen. Außerdem hatten die Fragen zum Lehrbuch Energieeffizienz teils keine lösbaren Aufgaben zur Folge, die nur mit den Buchinhalten gelöst werden konnten. Im Vergleich zu den anderen Studienheften ist dies eine inkonsistente Vorgehensweise. Die Fragen zum Kurs S-ENW02 sollten präzisiert werden, damit eine vernünftige Antwort gegeben werden kann. Bsp: Nennen Sie die prägnanten Unterschiede des deutschen Stromnetzes. Welche bestehen hier?
Zur Beantwortung der Frage sollte aufgezeigt werden, gegen was das Stromnetz verglichen wird - Gasnetz? europäisches Stromnetz?...
Ebenso sollten sie aus meiner Sicht auf den Verweis von Wikipedia als Wissenslexikon verzichten, da sogar in Schulen darauf verwiesen wird, dass diese Quellen nicht zuverlässig sind. Meine Empfehlung ist hier die Verlinkung auf "peer reviewed sources", d.h. Bibliotheken oder Berichte, die inhaltlich verlässlich und geprüft sind.

Also die Unterlagen sind leider zu oft fehlerhaft.
Wer nicht ganz genau aufpasst lernt da auch mal falsche/ veraltete Sachverhalte.
Wenigstens reagiert man schnell wenn man, dass per email reklamiert.
Wenn die Unterlagen danach verbessert werden ist das sehr hilfreich.

Es wäre also schön:
Wenn man die Unterlagen ähnlich Wikipedia online stellt und auch verändert werden dürfen. Dann ist diese offene Version 100% aktuell und stimmig.
Eine Versionsgeschichte wäre schön ist aber ist kein Muss.

Wenn man noch Anlaufstellen für Praktika, Besuchen, Podiumsdiskussionen oder Vorlesungen zu den Themen bekäme. Im Saarland bekommen ich als Mandatsträger ab und zu mal Einladungen von Ministerien oder pol. Parteien. Da lernt man die Leute hinter den Büchern kennen. Leprich Uwe, Kemfert Claudia usw.

Wenn man zustimmen könnte, dass Teilnehmer die Prüfungsarbeiten anderer Kursteilnehmer einsehen dürften - wenn diese das umgekehrt auch dürfen und die eigenen Prüfungsaufgaben abgesendet und bewertet worden sind.
Da sieht man wie andere mit den Aufgaben umgehen.
Auch hier kann man eine Online Bibliothek einstellen und dort die Lösungsansätze der anderen Kursteilnehmer bewerten. Natürlich nur die Aufgaben, die auch einen "kreativen" Schreibstil zulassen. Eine rein naturwissenschaftliche Rechenaufgabe braucht man nicht extra bewerten.
Aber den Aufbau und Umfang einer Lösung zu komplexen Fragestellungen bei anderen nachvollziehen zu können, würden einen selbst sicher bereichern.

Zu jedem wichtigen Thema sollte man weiterführende/aktuelle Internetlinks anbieten und Fachbücher auflisten, um eventuell den Stoff noch weiter zu vertiefen.