Verschult und wenig Selbstreflektion

In der Regel gibt es für jedes Modul einen langen Fließtext und eine Schulungspräsentation, die man sich online herunterladen kann. Zu Beginn der Ausbildung gibt es einen sehr dicken Ordner mit fast allen Unterlagen (ausgedruckt). Im Anschluss an jedes Modul muss eine Einsendearbeit verfasst werden, die bewertet wird. Der Aufbau der Module ist immer gleich: Es gibt im ersten Teil Theorieunterricht und dann üben die Teilnehmenden miteinander. Der Theorieteil ist vollgefrachtet mit Themen und viele können nur angerissen werden, also ist viel Selbststudium erforderlich, wenn man nicht schon vorgebildet ist bzw. nicht "aus der Wirtschaft" kommt. Leider führen die Lehrenden, auch auf Nachfragen und Bitten, keine Beispielsmediationen vor, so dass man sich bei den Übungen immer nur mit den Teilnehmenden vergleichen kann. Es bleibt unklar, wie ein geübter Moderator mit Geschick, Erfahrung und Können in bestimmten Situationen oder mit bestimmten Methoden vorgehen würde. Alle Übungen werden von den Lehrenden beobachtet und es gibt Feedback, wenn eine Mediation dazu führen würde, durch die Prüfung zu fallen. Supervisionen gibt es nicht und, bis auf den letzten Tag, Feedback nur von den Teilnehmenden. Ich hätte mir gewünscht, dass wir zu Beginn der Ausbildung in die Selbstreflektion gehen und unsere eigenen blinden Flecken kennenlernen, damit unser künftiges Handeln als Mediator nicht beeinträchtigt wird.