Absolut ungenügend

Anonym
Ausbildung zum Coach für Mensch-Tier-Beziehung (Zertifikat)
3.0

Die ATN als Institut für "Tierberufe" mag einen guten Namen haben, denn mit den Ausbildungen im Bereich von Tieren, da muss sich die ATN wohl nicht verstecken. Jedoch mit dem "Novum" des Coach - Mensch Tier Beziehung, hat sich die ATN wohl zu viel vorgenommen. Der Titel suggeriert, dass der oder die Absolventin nach erfolgreichem Lehrgang als Coach arbeiten kann, was jedoch klar verneint werden muss! Dieser Lehrgang beinhaltet viel, was zur Kernkompetenz der ATN gehört, nämlich Tiere, dieser wird auch gut vermittelt, "verbraucht" aber auch etwa 75% der Lernzeit. Coaching - im primären Fokus steht das "systemische Coaching" - wird leider nicht sehr gut vermittelt, was auch mit dem kleinen Zeitbudget im Gegensatz zu den anderen Themen im Zusammenhang steht. Die Tatsache, dass bisweilen der Coach keine geschützte Berufsbezeichnung ist und eine eigentlich staatliche Zertifizierung nicht existiert, somit "jeder" sich Coach nennen darf und jeder eine Coaching-Ausbildung anbieten dürfte, zeigt sich leider auch in dieser Ausbildung. Auch wenn eine "Zertifizierung" nicht besteht (nicht zu verwechseln mit der ZfU eines Fern-Lehrganges, das sind 2 völlig unterschiedliche Bewertungen!) so gibt es einige Kriterien anhand derer eine "seriöse" Coaching-Ausbildung bewertet werden kann - dies kann im übrigen spielend leicht mit "googeln" ermittelt werden. Leider hat die ATN sich vermutlich Zuwenig damit befasst oder bemüht, und das Ergebnis ist im besten Falle als Basislehrgang oder Einstiegslehrgang in die Arbeit als Coach zu sehen. Es fehlen strukturierte und aufbauende Praxis-Workshops, die Unterlagen der einzelnen Tutoren in den Seminaren haben keinen einheitlichen Aufbau, sind eher "notizhaft". Es werden zwar immer mal wieder Methoden und Techniken erwähnt oder kurz angeschaut, hat aber keinen Praxisbezug ( 2 mal 10min miteinander üben und ausprobieren hat nichts mit Praxis zu tun!). Begonnen Beispielfälle werden nicht fertig gemacht/erklärt. Der primäre Fokus läge auf systemischer Arbeit, jedoch erzählt jeder Dozent, jede Dozentin einmal etwas über diese Methode dann etwas über jene, mal wir NLP erwähnt und dann kehrt man wieder zu Pacing zurück usw. Leider hat diese Ausbildung nicht im geringsten etwas mit einer (seriösen) Ausbildung zum Coach zu tun. Leider ist auch nicht erkennbar, was nun DER Unterschied zu einem "normalen" systemischen Coach sein soll, ersichtlich - ja mag sein dass der Coachee welcher Hundebesitzer ist, für die Namensgebung herangezogen wurde....wer weiss.

  • in diesem Setting eigentlich nichts.
  • Coaching-Ausbildungen gibt es anderswo bessere.
  • Studieninhalte
    3.0
  • Studienmaterial
    3.0
  • Betreuung
    3.0
  • Online Campus
    4.0
  • Seminare
    3.0
  • Preis-/Leistung
    2.0
  • Digitales Lernen
    4.0
  • Flexibilität
    2.0
Anonym
Alter 36-40
Weiterempfehlung Nein
Abschluss Ich studiere noch
Studienbeginn 2022
Geschrieben am 18.11.2023
Veröffentlicht am 18.11.2023

Kommentar des Instituts

Liebes Anonymum,

vielen Dank für das ausführliche Feedback zu unserem Lehrgang zum Coach für Mensch-Tier-Beziehung.

Es steht außer Frage, dass unsere Schule jederzeit für konstruktive Kritik offen ist und entsprechende Bewertungen ihrer Ausbildungsgänge wirklich ernst nimmt und für Abhilfe sorgt. Allerdings können wir einige wesentliche Punkte Ihrer Ausführungen in der vorliegenden Form nicht recht nachvollziehen.

Zunächst vielleicht ein paar grundsätzliche Ausführungen zum Lehrgang selbst: Die Ausbildung zum „Coach für psychosoziale Mensch-Tier-Beziehung“ ist ein von der ATN entwickelter neuer Ausbildungsgang, der sich entweder als eigene Basisausbildung oder aber als Zusatzqualifikation für Tierberufe (Tiertrainer, Tierheilpraktiker, …) eignet. Die Ausbildung qualifiziert zur Arbeit am Mensch-Tier-Gefüge. Gecoacht wird der Mensch! Dieser wird auf Grundlage der durch Beobachtung und Testverfahren gewonnenen Erkenntnisse und Daten beraten. Die Beratung kann sich etwa auf die Anschaffung eines Hundes/Zweithundes richten, gravierende Veränderungen begleiten oder sich mit der Beziehung zum Hund insoweit befassen, als Vorbehalte gegenüber dem eigenen Hund oder familiäre Überforderungssituationen beleuchtet werden. Die Ausbildung des Hundes bzw. die Ausbildung am Hund ist nicht Bestandteil des Lehrgangs! Diese bedarf in Deutschland der Erlaubnis nach § 11 Abs. 1 Nr. 8 f TierSchG. Vor diesem Hintergrund ist eine solche Arbeit am Hund als Berufsziel des Ausbildungslehrgangs auch nicht von uns ausgeschrieben.
Wir bedauern, wenn Sie nun den Eindruck haben sollten, durch den Ausbildungslehrgang keinen Mehrwert zu haben. Denn wir haben den Lehrgang und die durch ihn zu erzielenden Qualifikationen redlich beschrieben, woraus sich durch den Lehrgang tatsächlich ein weites Handlungsspektrum ergibt (auch neben einer § 11 TierSchG-Erlaubnis).
Wir bemühen uns sehr, Erkenntnisse auf dem neuesten Stand der Wissenschaft zu vermitteln. Damit geht auch für den Schüler die Notwendigkeit einher, sich mit den Quellen und wissenschaftlichen Inhalten zu beschäftigen. Die Aufarbeitung der Skripte wird unter dem Gesichtspunkt der Verständlichkeit getätigt. Andererseits ist uns die Vermeidung von unzulässigen Vereinfachungen oder Verkürzungen wichtig, um ein hohes Maß an Fachwissen vermitteln zu können.
Aus Ihrer subjektiven Sicht wurden Coaching-Instrumente nicht ausreichend bzw. nicht strukturiert genug vermittelt. Nach Rücksprache mit dem Dozenten-Team und auch aus den Rückmeldungen anderer Schüler können wir dies nicht nachvollziehen. Die Anwendung systemischer Theorien und auch viele andere geeignete Coaching-Instrumente wurden vom Dozenten, der bereits langjährig und erfolgreich im Coaching arbeitet, vorgestellt, gezeigt und mit Ihnen als Schüler besprochen.

Der von Ihnen gewählte Lehrgang war von Anbeginn als Online-Ausbildung konzipiert. Daher vermögen wir Ihre Kritik daran nicht nachzuvollziehen. Insbesondere kann auch ein „Praxisseminar“ durchaus online stattfinden. Ein Präsenzseminar ist indes nicht ausgelobt worden.

Es tut uns daher Leid, dass Sie sich vom „Coach für Mensch-Tier-Beziehung“ offenbar etwas Anderes erhofft haben und deshalb keine klaren beruflichen Aussichten darin (für sich) erkennen können.
Gerne formulieren wir an dieser Stelle zur Klarstellung und zur Vermeidung zukünftiger Missverständnisse noch einmal das Berufsbild für den Coach Mensch-Tier-Beziehungen und die Abgrenzungen zu anderen Tierberufen:

Der Coach für Mensch-Tier-Beziehungen ist ein auf soziale Systeme mit mindestens einem Haustier und daraus resultierende Anliegen und Probleme spezialisierter Coach. Dabei kann es sich sowohl um einen Familienverband mit mehreren Personen als auch um ein Zweiersystem Mensch und Tier handeln. In Abgrenzung zum Tier(verhaltens)trainer fokussiert der Mensch-Tier-Beziehungscoach die Veränderungsarbeit ausschließlich auf die beteiligten Menschen. Ihre Werte, Glaubenssätze, Ideologien und Fähigkeiten beeinflussen maßgeblich die Beziehung zu ihrem Haustier. Um allen Systembeteiligten mit der gebotenen Allparteilichkeit und Neutralität zu begegnen, ist das Herausarbeiten und Offenlegen der Bedürfnisse des oder der beteiligten Tiere elementarer Bestandteil dieser speziellen Coachingaufgabe, da die menschlichen Systembeteiligten oftmals nicht über die hierzu notwendigen Fähigkeiten verfügen.
Daraus resultiert, dass der Mensch-Tier-Beziehungscoach sowohl geeignete Coaching-Instrumente und -Prozesse beherrscht als auch fundierte Kenntnisse über die relevanten Haustierarten besitzt.
Der Mensch-Tier-Beziehungscoach kann sowohl eigenständig mit der Blickrichtung auf das Tier agieren, als auch in Kooperation mit einem/r Tier(verhaltens)trainer bzw. -trainerin arbeiten. Hier agiert der Coach als Bindeglied zwischen Tierhalter und Tiertrainer. Eine Kooperation ist in beide Richtungen sinnvoll und möglich: Der Hundetrainer, der während seiner originären Arbeit an Grenzen stößt, die aus Störungen der Beziehung zwischen Hund und Halter resultieren, kann den Coach für Mensch-Tier-Beziehungen hinzuziehen, um diese Ebene fachgerecht zu bearbeiten. Ebenfalls kann der Coach für Mensch-Tier-Beziehungen mit Hundetrainern und -verhaltensberatern kooperieren, um die Belange fachgerecht zu bearbeiten, die den Bereich Training und Verhaltensberatung Hund betreffen. Nicht gestattet ist lediglich die Ausübung von Tätigkeiten, die der Erlaubnis nach § 11 I Nr.8f TierSchG unterliegen. (Dennoch steht es unseren Schülern natürlich selbstverständlich frei, § 11 TSchG in Eigenregie zu machen, um damit das eigene Portfolio zu erweitern und für ihre zukünftige Berufsausübung „all in one“ zu haben. Nebenbei bemerkt: In unseren Lehrgängen Hundeverhaltensberater oder Hundeernährung beispielsweise ist der automatische Erwerb von § 11 TSchG nicht ausbildungsimmanent, wird aber von den meisten Teilnehmern von sich aus als Zusatzqualifikation absolviert, um hier breiter aufgestellt zu sein und alle Möglichkeiten in ihrer ganzen Bandbreite im späteren Beruf nutzen zu können.)

Die Ausbildung zum Coach für Mensch-Tier-Beziehungen vermittelt somit die Basis für eine eigenständige berufliche Tätigkeit oder ergänzt ein bereits vorhandenes berufliches Profil. So ist die der Ausbildung innewohnende Erweiterung der Handlungsperspektiven im Hinblick auf die Arbeit mit den systembeteiligten Menschen auch eine ideale Ergänzung für andere Tierberufe, wie etwa dem Hundetrainer.

Sie sehen also, es gibt durchaus eine ganze Menge an Anwendungsbereichen und möglichen Kooperationen für diesen innovativen Lehrgang.

Wir danken Ihnen in jedem Fall für das ausführliche Feedback und wünschen Ihnen alles Gute.

Viele Grüße
Das Lehrgangs-Team der ATN
Anonym
Alter 36-40
Karrierestufe mit Berufserfahrung
Weiterempfehlung Nein
Abschluss Ich studiere noch
Studienbeginn 2022
Studienform Fernstudium
Variante
Geschrieben am 18.11.2023
Veröffentlicht am 18.11.2023