Academic Institute for Higher Education

Abhängig von der persönlichen Zielsetzung kann das Studium durchaus sinnvoll sein. Wer aber eine berufliche Qualifikation auf z. Bsp. behördlicher Ebene anstrebt, sollte folgendes wissen: Der Abschluss wird in Deutschland von der Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB der Kultusministerkonferenz) so bewertet (Zitat): "[..].ein solcher Abschluss entspricht weder in akademischer noch in beruflicher Hinsicht einem deutschen Hochschulabschluss auf Master-Ebene. [...] Es handelt sich vielmehr um eine postsekundäre, berufsorientierte Weiterbildung[...]".

Auf den weiterbildenen Charakter des Abschlußes wird vom Anbieter zwar hingewiesen, dies zu deuten, obliegt jedoch den Teilnehmer*innen selbst.

Ich habe das Studium im Juli 2018 nach der "Regelstudienzeit" von 4 Semestern abgeschlossen.
(+) gerade ab dem 3. Semester waren die Themen sehr spannend und zukunftsorientiert ausgerichtet, sowie gerade die jüngeren Dozenten äußerst professionell und motivierend. Ein Studium "all over the world" ist möglich; freie und flexible Zeiteinteilung mit einigen Ausnahmen; die Betreuung während meiner Masterarbeit war sehr gut und zielführend. Das Online-Tutorium machte den Kontakt und Austausch zu MitstudenInnen möglich. Auch wurde mir erzählt, dass eine Verlängerung des Studiums um 1 Semester ohne Weiteres möglich sei.
(-) dadurch, dass wir der 1. Studiengang waren, kam mir das Gefühl, vieles ist unorganisiert. Ich schließe mich einer Vorbewertung auf dieser Plattform an: Die erste Online-Klausur, gleich in 2 Bereichen an einem Tag (immerhin machte die Note über 50 % des 1. Semesters aus) verlief katastrophal. Der Server brach zusammen, gegebene Antworten wurden als nicht beantwortet gewertet, und die Kommunikation seitens der Geschäftsführung war , positiv ausgedrückt, überhaupt nicht zufriedenstellend. Zudem kam hinzu, dass vor allem die "älteren bzw.an Jahren erfahrenen Dozenten" mit der Online-Technik überfordert waren. Am meisten missfiel mir die für mich sich darstellenden unterschiedlichen Bewertungskriterien, die Aufgrund der diversen BewerterInnen zu Verwirrung führten. Beispiel APA Zitationen, die/der eine nahm die zur Verfügung gestellte deutsche Kurzversion als Richtlinie, die/der andere die englische längere Original-Version. Wir Studentinnen und Studenten haben unsere Bewertungen miteinander verglichen und oftmals festgestellt, dass große Unterschiede herrschen. Bei einer einfachen Frage im Online-Tutorium an die Dozenten kamen häufig langatmige hochwissenschaftliche Sätze, die im Grunde niemand (bzw. die wenigsten oder auch ich) verstanden und noch mehr Fragen aufwarfen. Hier wäre die direkte Kommunikation von Vorteil.
(+/-) Die Zusammenarbeit mit der WKW in Wien. Die Richtlinien für die Masterarbeit/mündliche Verteidigung änderten sich während des Studiums und wurden erst ca 8 Monate vorher mitgeteilt. Bedeutete - wurde das Studium zum Anfang so verkauft, dass nur die Masterthesis incl. "artverwandten Themen" geprüft wird, hieß es später der gesamt Stoff des Studiums (außer 2 Teilbereiche). Zum anderen war die Online/Virtuelle-Plattform der WKW äußerst professionell und die Online Bibliothek reichte für Recherchen größtenteils sehr gut aus.
Das Preis/Leistungsverhältnis hält sich in Grenzen, wenn alle obigen verbesserungswürdigen Punkte positiv gelaufen wären. Der Zeitaufwand ist mit mindestens 15 h pro Woche anzusehen (für die Zeit der Masterthesis) deutlich mehr.
Das Studium hat mir persönlich einiges gebracht, allerdings wird der Abschluss in Deutschland nur ein wenig "belächelt". Wenn ein/eine InteressentIn (ja ich kann jetzt gendern ohne Ende ;-) das Studium für sich selbst macht und so mit in seinen Beruf integrieren kann - Bestens - lernen schadet nie - wenn allerdings der große Karrieresprung erwartet wird, dann stehe ich dem kritisch gegenüber.