Anfälligkeiten durch Personenabhängigkeiten

Michael
Fitnessökonomie (B.A.)
Bericht archiviert

Je nach persönlichem Einsatz ist es durchaus möglich sich mit den Lehrmaterialien (Online/Print sowie Präsenzphasen) die benötigte Kompetenz für verschiedenste Fitness- und Gesundheitsanlagen anzueignen. Die Flexibilität der Hochschule (Umbuchen von Veranstaltungen je nach betrieblicher Lage oder eigenem Wunsch) ist überragend. Die meisten Dozenten und das Tutorienteam (per Mail oder Telefon erreichbar) sind einerseits fachlich andererseits pädagogisch stark. Auf der Strecke liegen bleibt man eigentlich nicht.
Die Dozenten, die selbst an der DHfPG gelernt haben fallen aber durchaus mit einem auf die Lehrinhalte beschränkten Wissen auf. Weitergehendes und tiefergreifendes Wissen sucht man da vergeblich. Aber es gibt auch die phänomenalen Dozenten, meist mit längeren Werdegängen, die die knackig kurz gehaltenen Präsenzphasen (3-4 Tage pro Monat) wirklich lohnenswert machen.
Im Betrieb habe ich das Gefühl die nötigen Kompetenzen durch das Studium vermittel bekommen zu haben. Aber wer aus dem rein wirtschaftlichen Sektor kommt oder ein rein sport-/trainingswissenschaftliches Studium absolviert hat steckt uns dann doch locker in die Tasche. Leider bleibt das Studium manchmal methodisch richtig aber oberflächlich. Empirie ist Mangelware. Außerdem erlaubt das Konzept dem Betrieb, seine Studenten als billige Arbeitskräfte zu missbrauchen. Nach einem Jahr Boden Schrubben bei über 40 Stunden pro Woche habe ich eingesehen, dass mir so kein erfolgreiches und sehr gutes Fernstudium gelingt. Der Beistand der Hochschule war dabei eher schwach ausgeprägt. Den Betriebswechsel habe ich gerade so ohne Gerichtsverfahren durch viele Eingeständnisse und Diplomatie bewältigt. Der neue Betrieb ist um Welten fairer mir gegenüber und tut sein übriges, mich über interne Fortbildungen zu einem Spezialisten zu machen. Ohne diese Komponente würde ich das Studium nicht weiterempfehlen.
Leider gelingt es auch hier nicht, mich in alle Unternehmensbereiche einzuführen, die wir in den Studieninhalten bearbeiten. In regulären dualen Studiengängen ist das Standard. Was in der Theorie gelernt wird (z.B. Bilanzen, Jahresabschlüsse,...) wird in der Praxis des Betriebs mit den Studenten wieder aufgegriffen.
Alles in allem fühle ich mich vom Bachelor her zu breitgefächert um ein wirklicher Spezialist zu sein. Weder bin ich im Bereich BWL ohne eigenes Zutun bereit, in zentrale Verwaltungsbereiche des Unternehmens einzusteigen; noch bin ich tiefgreifend genug ausgebildet um als Sporttherapeut nach medizinischen Vorgaben funktionell und sinnvoll Kunden zu trainieren. Als klassischer Fitnesstrainer im Fitnessclub mit "Studioleiter-Aufgaben" kommt man aber gut klar.
Mein Anspruch ist aber etwas höher gesetzt, wofür ich wohl einen Master und weitere Lizensen anhängen muss.

Fazit: Bei einem fairen Betrieb mit nicht mehr als 30 Stunden pro Woche, in dem man in alle studienfachbezogene Bereiche eingeführt wird und erfahrenen Dozenten kann man auf diesem Wege ein Klasse Fernstudium ablegen. Wenn man aber in einer Discounter-Kette bei Chefs landet, die den Dual-Student als Billiglohnkraft (2-3€ Stundenlohn, 40+ Std pro Woche) und man eher die unerfahreneren jungen Dozenten erlebt, kann man sich der 3,5 jährigen Ausbeutung erfreuen.

  • Mitarbeiterplanung im Betrieb fällt bei dauerhaft anwesenden Studenten leichter, Flexibilität der Hochschule,
  • Zu viel Handlungsfreiheit und Missbrauchsmöglichkeit auf der Seite des Betriebs, mangelhafte Überprüfung der Einhaltung des Rahmenvertrags zwischen Betrieb und Hochschule
  • Studieninhalte
    4.0
  • Studienmaterial
    4.0
  • Betreuung
    5.0
  • Online Campus
    3.0
  • Seminare
    3.0
  • Preis-/Leistung
    2.0
  • Digitales Lernen
    4.0
  • Flexibilität
    5.0
Michael
Alter 14-25
Weiterempfehlung Nein
Abschluss Ich studiere noch
Studienbeginn 2015
Geschrieben am 13.06.2017
Veröffentlicht am 13.06.2017
Michael
Alter 14-25
Karrierestufe Fernstudent
Weiterempfehlung Nein
Abschluss Ich studiere noch
Studienbeginn 2015
Studienform Fernstudium
Variante Duales Studium
Geschrieben am 13.06.2017
Veröffentlicht am 13.06.2017

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

Zeynep , 08.04.2024 - Fitnessökonomie (B.A.)
Inga , 19.03.2024 - Fitnessökonomie (B.A.)
Sven , 11.03.2024 - Fitnessökonomie (B.A.)
Isabel , 02.03.2024 - Fitnessökonomie (B.A.)
Nicolas , 25.02.2024 - Fitnessökonomie (B.A.)