Eine berufliche Karriere wird für wertlos erklärt

Peter
Kulturwissenschaften (B.A.)
Bericht archiviert

Zunächst einige Worte zu meiner Motivation und Situation. Den genannten Studiengang gewählt habe ich aus Interesse, aus Leidenschaft, meiner persönlichen Weiterentwicklung wegen - ohne jegliche Absicht, dieses Studium in irgendeiner Form wirtschaftlich direkt zu verwerten. Was meine berufliche Laufbahn betrifft, so war ich 16 Jahre als Redakteur an Tageszeitungen in Festanstellung tätig, dieser Tätigkeit vorausgegangen war ein zweijähriges Redaktionsvolontariat mit einer Ausbildung auch in den klassischen überregionalen Ressorts (auf die Nennung diverser einschlägiger Praktika, Fortbildungen in Einrichtungen der Verleger- und Berufsverbände und weiterer artverwandter Tätigkeiten verzichte ich aus Gründen des Umfangs).
Bereits zu Beginn dieses Studiums war ich - und dies ist bis heute der Fall - halbtags in einem anderen Bereich, in einer anderen Branche tätig; ich verfüge also über genug freie Zeit, um mich den von mir selbstgewählten Herausforderungen, die ein Studium bedeutet, in entsprechendem, in angemessenem Umfang stellen zu können.
Im Modul L 1 ("Einführung in die Literaturwissenschaft") habe ich nach dessen Belegung über vier Semester hinweg die Prüfung (in Form einer Klausur) abgelegt. Regelmäßig, diszipliniert, intensiv und strukturiert hatte ich mich mit dem Stoff und darüber hinaus mit weiteren Themen der germanistischen Literaturwissenschaft zur Vertiefung der Gesamtzusammenhänge beschäftigt, dies auf Grundlage eines verhältnismäßig breiten Vorwissens. Um nicht unproduktiven Druck auf mich selbst auszuüben, hatte ich für mich folgendes Prüfungsziel definiert, verbunden mit dem Anspruch, nichts schleifen zu lassen, alles zu geben und jede zur Verfügung stehende Minute zu nutzen: bestehen. Ganz einfach bestehen. Dass dies möglich sein sollte, davon war ich ausgegangen. Inzwischen allerdings erscheint es mir, der ich weder ein resignativer noch ein fauler Typ bin und obendrein vermutlich zumindest über ein klein bißchen Grips verfüge, nicht möglich, die L-1-Klausur zu meistern. Wie dieses Bestehen möglich sein soll, ist mir rätselhaft. Und in dieser Ausprägung als Phänomen völlig neu.
Diese doch nicht ganz irrelevante Erfahrung wird ergänzt durch eine weitere. Eine, die ich als ausgesprochen erniedrigend erlebe. Sie besteht darin, dass meine oben geschilderte berufliche Karriere, die minutiös dokumentiert ist und gemäß den Richtlinien in Einrichtungen des Presse- und Verlagswesens angesiedelt ist, nicht als Ersatz für ein vierwöchiges Praktikum im Rahmen eines Praxissemesters anerkannt wird, sprich ich nicht - was nach meinen Recherchen bei Vorliegen entsprechender Voraussetzungen durchaus üblich ist - davon entbunden werde, trotz meiner einschlägigen langjährigen "Vorleistung" auf professionellem Niveau jetzt ein Praktikum zu absolvieren.
Deshalb aus Gründen der Selbstachtung: Studiengang "Kulturwissenschaften (B. A.)" - vielmehr: Hagen adieu!

  • Studieninhalte
    2.0
  • Studienmaterial
    2.0
  • Betreuung
    1.0
  • Preis-/Leistung
    3.0
Peter
Alter 46-50
Weiterempfehlung Nein
Abschluss keine Angabe
Studienbeginn 2014
Geschrieben am 06.03.2016
Veröffentlicht am 07.03.2016
Peter
Alter 46-50
Karrierestufe Freiberufler
Weiterempfehlung Nein
Abschluss keine Angabe
Studienbeginn 2014
Studienform Fernstudium
Variante Vollzeit
Geschrieben am 06.03.2016
Veröffentlicht am 07.03.2016

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Camilla , 27.01.2024 - Kulturwissenschaften (B.A.)
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