Grundstudium, für Schreibwütige und Gutmenschen

Ich stehe am Ende des zweiten Studienjahres (ges. 3 Jahre) und habe viel gelernt. Allerdings mehr durch Eigeninitiative rund um mein Fernstudium. Denn die Beurteilungen der Studienleiter sind oft zu soft und nicht fordernd genug. Die Antworten und Anleitungen sind sehr nach "Schema F" aufgebaut und für einen individuellen Umgang mit Text ist wenig Raum. Einzelfälle ausgenommen.

Die Inhalte der Lehrhefte sind logisch und strukturiert aufgebaut. Manche Textaufgaben veraltet und abgedroschen, immer wieder Rechtschreibfehler – aber das stört nicht weiter. Allerdings könnten die Inhalte manchmal noch mehr in die Tiefe gehen.

Die Betreuung ist freundlich und meistens schnell.

Vorort-Seminare (2) fand ich ausgesprochen hilfreich und gut aufbereitet.

Ebenso gibt es Live-Chats mit einem Seminarthema. Gute Übung, Vertiefung und Erweiterung.

Empfehlenswert ist der Online-Campus. Zwar ist die Website nicht gerade modern und teilweise kompliziert aufgebaut, aber die Kommunikation unter den Studienteilnehmern ist wertvoll. Man bekommt viele Meinungen zu eigenen Texten und kann sich in Analyse und Kritik üben.

Insgesamt kommt die Schreibpraxis zu kurz. Da muss sich ein jeder fragen, was er will und anderweitig Lösungen finden.

Wer professioneller Schriftsteller werden möchte, muss deutlich mehr Initiative zeigen, als nur das Fernstudium zu durchlaufen. Aber es ist ein guter Grundstein und ein Anstoß. Man arbeitet kontinuierlich an den Aufgaben, kann das Tempo selbst bestimmen, variieren. Die Studienzeit kann etwas verlängert oder unterbrochen werden, was wohl viele in Anspruch nehmen.

Dennoch lohnt es sich für Menschen, die einen anderen Brotberuf ausüben. Für junge Menschen, die noch keine Berufsausbildung haben, würde ich ein herkömmliches Studium empfehlen (Journalismus etc.).