Enttäuschung nach erfolgreichen Lehrgängen

Christiane
Ausbildung zum Coach für Mensch-Tier-Beziehung (Zertifikat)
2.5

Als Absolventin von drei erfolgreichen Lehrgängen bei der ATN, auf die ich mit Stolz und Zufreidenheit zurückblicke, entschied ich mich voller Vorfreude für die Teilnahme an dem Lehrgang Coach für die psychosoziale Mensch-Tier-Beziehung. Die bisherigen Erfahrungen hatten gezeigt, dass die Wissensvermittlung auf höchstem Niveau stattfand, und die Fachkompetenz der Dozenten beeindruckend war.

Leider wurde meine anfängliche Euphorie schnell gedämpft, und ich begann mich zu fragen, in welche Richtung dieser Lehrgang eigentlich führen sollte und wie ich das erworbene Wissen anwenden könnte. Besonders enttäuschend empfand ich den Mangel an Inhaltsvermittlung im Coaching-Teil des Lehrgangs. Dieser Mangel an Wissensvermittlung bezog sich speziell auf die Anwendung systemischer Theorien, die meiner Meinung nach ein grundlegendes Instrument im Repertoire eines jeden Coaches sein sollten. Leider schien der Dozent dieses Konzept nicht zu verstehen, und somit blieb die eigentliche Lehrgangsbeschreibung unerfüllt, obwohl wir viel Geld dafür investiert hatten. In unseren privaten Lerngruppe wurde schnell klar, dass es nicht nur mir so ging, sondern die Unischerheiten und Unzufriedenheiten auch bei anderen groß war.

Die Anfragen an die Lehrgangsleitung blieben unbeantwortet oder wurden nur ausweichend beantwortet, was die Verwirrung und Frustration verstärkte. Nach mehr als einem Jahr beständiger Nachfragen erhielten wir endlich Informationen über die erforderliche Facharbeit. Allerdings war die Beschreibung äußerst vage, und es schien, als wüsste die Lehrgangsleitung selbst nicht genau, was sie von den Teilnehmern erwartete, da die Aussagen widersprüchlich waren.

Für jemanden, der ohne Vorbildung als Hundetrainer oder Hundeverhaltensberater an diesem Lehrgang teilnimmt, eröffnen sich nach Abschluss keine klaren beruflichen Möglichkeiten. Obwohl der Lehrgang als eigenständige berufliche Qualifikation beworben wird, vermittelt er nicht die erforderlichen Inhalte.

Persönlich habe ich lange gehofft, dass der Lehrgang nachgebessert wird, aber mittlerweile muss ich leider sagen, dass er seinen Preis keineswegs wert ist. Ich kann ihn auf keinen Fall weiterempfehlen. Die schriftliche Prüfung für dieses Lehrgang habe ich bereits im Sommer mit abgelegt und mit 100% bestanden, die Facharbeiter werde ich nicht einreichen, sehe ich darin keinen Mehrwert für mich, da ich die vorgestellten Coaching Tools für die Arbeit mit Mensch - Hund -Teams als ungeeignet betrachte.Ich hatte gehofft, aufgrund meiner bereits vorhandenen Ausbildung zum systemischen Coach, noch mehr über den Einsatz in der Mensch-Hund-Beziehung zu lernen. Leider wurde diese Erwartung nicht erfüllt.

Die Dozenten, die in den Themen Hund und Fallbesprechungen involviert waren, haben mit ihrem Fachwissen überzeugt und konnten auch den Teilnehmern, die nicht aus dem Hundetraining kommen einen Einblick geben.

  • Freie Zeiteinteilung, sehr kompetente Dozenten (Themen Hund)
  • Kein alleinstehendes Berufsbild, zu teuer für den Inhalt, schlechte bis keine Kommunikation mit der Lehrgangsleitung, unzureichende Wissensvermittlung
  • Studieninhalte
    2.0
  • Studienmaterial
    2.0
  • Betreuung
    3.0
  • Online Campus
    3.0
  • Seminare
    2.0
  • Preis-/Leistung
    1.0
  • Digitales Lernen
    4.0
  • Flexibilität
    3.0
Christiane
Alter 51-55
Weiterempfehlung Nein
Abschluss Ich studiere noch
Studienbeginn 2022
Geschrieben am 23.09.2023
Veröffentlicht am 25.09.2023

Kommentar des Instituts

Liebe Christiane,

vielen Dank für Ihr Feedback zu unserem Lehrgang Coach für Mensch-Tier-Beziehung. Es freut uns zu hören, dass Sie bisher so außerordentlich zufrieden mit unserem Studienangebot waren! Danke für diese schöne Rückmeldung!

Umso mehr betrübt uns der Umstand, dass Sie sich vom „Coach für Mensch-Tier-Beziehung“ etwas Anderes erhofft haben.
Wir möchten gerne einige der vorgebrachten Themen etwas genauer beleuchten:
Aus Ihrer subjektiven Sicht wurden Coaching-Instrumente nicht ausreichend vorgestellt, die Ihrer Meinung nach ins „Repertoire eines jeden Coaches“ gehören. Sie beziehen sich hier konkret noch auf die Anwendung systemischer Theorien. Nach Rücksprache mit dem Dozenten-Team und auch aus den Rückmeldungen anderer Schüler können wir dies nicht nachvollziehen. Dieser Themenkomplex und auch viele andere geeignete Coaching-Instrumente wurden vom Dozenten, der bereits langjährig und erfolgreich im Coaching arbeitet, vorgestellt, gezeigt und mit Ihnen als Schüler besprochen.
Auch wurden die Aussagen und Regelungen zur Facharbeit klar formuliert. Falls Sie jedoch noch einen Klärungsbedarf hierzu haben, können Sie sich jederzeit gerne an uns wenden. Wir nehmen uns gern die Zeit für Sie.

Sie schreiben weiter: Es „eröffnen sich nach Abschluss keine klaren beruflichen Möglichkeiten“. Gerne formulieren wir an dieser Stelle noch einmal das Berufsbild für den Coach Mensch-Tier-Beziehungen und die Abgrenzungen zu anderen Tierberufen:

Der Coach für Mensch-Tier-Beziehungen ist ein auf soziale Systeme mit mindestens einem Haustier und daraus resultierende Anliegen und Probleme spezialisierter Coach. Dabei kann es sich sowohl um einen Familienverband mit mehreren Personen als auch um ein Zweiersystem Mensch und Tier handeln. In Abgrenzung zum Tier(verhaltens)trainer fokussiert der Mensch-Tier-Beziehungscoach die Veränderungsarbeit ausschließlich auf die beteiligten Menschen. Ihre Werte, Glaubenssätze, Ideologien und Fähigkeiten beeinflussen maßgeblich die Beziehung zu ihrem Haustier. Um allen Systembeteiligten mit der gebotenen Allparteilichkeit und Neutralität zu begegnen, ist das Herausarbeiten und Offenlegen der Bedürfnisse des oder der beteiligten Tiere elementarer Bestandteil dieser speziellen Coachingaufgabe, da die menschlichen Systembeteiligten oftmals nicht über die hierzu notwendigen Fähigkeiten verfügen.
Daraus resultiert, dass der Mensch-Tier-Beziehungscoach sowohl geeignete Coaching-Instrumente und -Prozesse beherrscht als auch fundierte Kenntnisse über die relevanten Haustierarten besitzt.
Der Mensch-Tier-Beziehungscoach kann sowohl eigenständig mit der Blickrichtung auf das Tier agieren, als auch in Kooperation mit einem/r Tier(verhaltens)trainer bzw. -trainerin arbeiten. Hier agiert der Coach als Bindeglied zwischen Tierhalter und Tiertrainer. Eine Kooperation ist in beide Richtungen sinnvoll und möglich: Der Hundetrainer, der während seiner originären Arbeit an Grenzen stößt, die aus Störungen der Beziehung zwischen Hund und Halter resultieren, kann den Coach für Mensch-Tier-Beziehungen hinzuziehen, um diese Ebene fachgerecht zu bearbeiten. Ebenfalls kann der Coach für Mensch-Tier-Beziehungen mit Hundetrainern und -verhaltensberatern kooperieren, um die Belange fachgerecht zu bearbeiten, die den Bereich Training und Verhaltensberatung Hund betreffen. Nicht gestattet ist lediglich die Ausübung von Tätigkeiten, die der Erlaubnis nach § 11 I Nr. 8f TierSchG unterliegen.

Die Ausbildung vermittelt somit die Basis für eine eigenständige berufliche Tätigkeit oder ergänzt ein bereits vorhandenes berufliches Profil. So ist die der Ausbildung innewohnende Erweiterung der Handlungsperspektiven im Hinblick auf die Arbeit mit den systembeteiligten Menschen auch eine ideale Ergänzung für andere Tierberufe, wie etwa dem Hundetrainer.


Sie sehen also, es gibt durchaus eine ganze Menge an Anwendungsbereichen und möglichen Kooperationen für diesen innovativen Lehrgang. Davon konnten Sie sich überdies bereits bei Inanspruchnahme des Angebotes überzeugen. Wir hoffen Ihre Perspektive auf unser Angebot noch etwas verändern zu können und danken Ihnen für Ihre wertschätzende Kritik.

Mit herzlichen Grüßen
Ihr Lehrgangs-Team der ATN
Christiane
Alter 51-55
Karrierestufe mit Berufserfahrung
Weiterempfehlung Nein
Abschluss Ich studiere noch
Studienbeginn 2022
Studienform Fernstudium
Variante
Geschrieben am 23.09.2023
Veröffentlicht am 25.09.2023