Motiviert gestartet und total enttäuscht worden.

Susanne
Ausbildung zum Coach für Mensch-Tier-Beziehung (Zertifikat)
2.4

Als ich den Ausbildungslehrgang bei der ATN entdeckt habe, war ich hoch erfreut. War total gespannt auf den Aufbau und die Inhalte dieser Ausbildung.

Die Ernüchterung kam schnell, da ich mich zu Beginn durch Skripte arbeiten musste, die teilweise sehr wissenschaftlich geschrieben waren. In Erwartung, dass es bald besser werden würde, habe ich mich durchgearbeitet.

Was mich wunderte sind zwei Skripte, die auf die Ausbildung von Hunden abzielen. Doch in Deutschland ist genau das, alleine mit dieser Ausbildung, nicht erlaubt.

Alleine 3 sehr umfangreiche Skripte zum Thema Ethologie waren mir persönlich definitiv zu viel.

Zudem zielen die Skripte fast ausschließlich auf den Hund ab.

Wöchentliche Themenabende (spezielle für diese Ausbildung) - wie sie für andere Ausbildungslehrgänge angeboten werden - sind Fehlanzeige. Zu Themenabenden anderer Ausbildungen ist man teilweise zugelassen.

Die (Praxis)Seminare finden ausschließlich online statt - wie in der Beschreibung angegeben. Der Coachingteil wird abgehalten von einem Coach, der zum Thema Hund absolut keine Erfahrung hat. Die Coachingtechniken wurden in der Theorie erklärt und man bekommt Fragen an die Hand, die man in der zukünftigen Arbeit stellen kann. Doch wann welche Frage angebracht sein wird, bleibt eine offene Frage.

In den Fallbesprechungen werden Fälle von Hundetrainern besprochen. Die Fälle sind durchaus interessant, um sich damit zu beschäftigen. Doch keine der Fallbesprechungen könnte als Coach in Deutschland so durchgeführt werden, da sie alle eine Erlaubnis nach §11 Tierschutzgesetz erfordern.

Alles in allem halte ich die Ausbildung für unzureichend konzipiert. Meines Erachtens funktioniert sie gar nicht, wenn nicht ohnehin eine Erlaubnis nach §11 bereits vorliegt.

"Coaching in der Praxis" mit entsprechenden Fällen, die gem. Ausbildungsbeschreibung im späteren Arbeitsalltag relevant sein könnten, wurden bisher nicht angeboten.

Die Ausbildung scheint noch sehr in den Kinderschuhen zu stecken, da gemachte Aussagen immer wieder revidiert werden.

Die Erreichbarkeit der Dozenten und des Sekretariats ist ganz wunderbar. Die Onlineplattform wurde umgestellt - funktioniert aus meiner Sicht jedoch gut.

  • Flexibilität weil online
  • Inhalte sind unzureichend konzipiert für die spätere Praxis
  • Studieninhalte
    2.0
  • Studienmaterial
    2.0
  • Betreuung
    2.0
  • Online Campus
    3.0
  • Seminare
    2.0
  • Preis-/Leistung
    1.0
  • Digitales Lernen
    4.0
  • Flexibilität
    3.0
Susanne
Alter 56-60
Weiterempfehlung Nein
Abschluss Ich studiere noch
Studienbeginn 2022
Geschrieben am 05.10.2023
Veröffentlicht am 06.10.2023

Kommentar des Instituts

Liebe Susanne,

herzlichen Dank für das ausführliche und konstruktive Feedback zu unserem Lehrgang Coach für Mensch-Tier-Beziehungen, auf das wir hier gerne antworten.

Wir bemühen uns sehr, Erkenntnisse auf dem neuesten Stand der Wissenschaft zu vermitteln. Damit geht auch für den Schüler die Notwendigkeit einher, sich mit den Quellen und wissenschaftlichen Inhalten zu beschäftigen. Die Aufarbeitung der Skripte wird unter dem Gesichtspunkt der Verständlichkeit getätigt. Andererseits ist uns die Vermeidung von unzulässigen Vereinfachungen oder Verkürzungen wichtig, um ein hohes Maß an Fachwissen vermitteln zu können.
Die Zielgruppe „Mensch mit Hund“ ergibt sich aus dem voraussichtlichen Bedarf für das Berufsfeld. Das Zusammenleben mit Hunden stellt Menschen überdurchschnittlich häufig vor Herausforderungen, und wir sehen den Coach für Mensch-Tier-Beziehungen in einer Position, die ergänzend zu Tierverhaltensberatung und Training den Menschen in diesem Beziehungsgefüge betrachtet.
Wir haben bewusst ein multiprofessionelles Team zusammengestellt, in dem auch ein hauptamtlicher Coach mit viel Erfahrung in diesem Bereich mitwirkt, der seinen anderen Schwerpunkt nicht im Bereich Tier hat. Wir haben uns bewusst für jemanden entschieden, der sich hauptsächlich mit dem Faktor Mensch, Coaching und Kommunikation beschäftigt. Wir halten diese Wahl noch immer für zielführend und bedauern, dass wir Sie an dieser Stelle nicht überzeugen konnten.
Die beiden Hundetrainerinnen, die die Fallbesprechungen durchführen, sind ebenfalls ausgebildete Coaches. Natürlich werden reale Fälle aus dem Leben dieser Personen den Kundenkreis widerspiegeln, mit dem sie sich beschäftigen.

Eine Erlaubnis nach §11 zusätzlich zur Ausbildung zum Coach für Mensch-Tier-Beziehungen erlaubt Ihnen neben dem Coaching des Menschen auch in Bezug auf eine Verhaltensveränderung des Hundes hin tätig zu werden.

Wir fügen unten noch einmal das Berufsbild des Mensch-Tier-Beziehungscoach an, um zu verdeutlichen, welche Möglichkeiten die Ausbildung bieten kann:





Der Coach für Mensch-Tier-Beziehungen ist ein auf soziale Systeme mit mindestens einem Haustier und daraus resultierende Anliegen und Probleme spezialisierter Coach. Dabei kann es sich sowohl um einen Familienverband mit mehreren Personen als auch um ein Zweiersystem Mensch und Tier handeln. In Abgrenzung zum Tier(verhaltens)trainer fokussiert der Mensch-Tier-Beziehungscoach die Veränderungsarbeit ausschließlich auf die beteiligten Menschen. Ihre Werte, Glaubenssätze, Ideologien und Fähigkeiten beeinflussen maßgeblich die Beziehung zu Ihrem Haustier. Um allen Systembeteiligten mit der gebotenen Allparteilichkeit und Neutralität zu begegnen, ist das Herausarbeiten und Offenlegen der Bedürfnisse des oder der beteiligten Tiere elementarer Bestandteil dieser speziellen Coachingaufgabe, da die menschlichen Systembeteiligten oftmals nicht über die hierzu notwendigen Fähigkeiten verfügen.
Daraus resultiert, dass der Mensch-Tier-Beziehungscoach sowohl geeignete Coaching-Instrumente und -Prozesse beherrscht als auch fundierte Kenntnisse über die relevanten Haustierarten besitzt.
Der Mensch-Tier-Beziehungscoach kann sowohl eigenständig (unter Beachtung §11 Tierschutzgesetz) agieren, als auch in Kooperation mit einem/r Tier(verhaltens)trainer bzw. -trainerin. Hier agiert der Coach als Bindeglied zwischen Tierhalter und Tiertrainer. Hier ist eine Kooperation in beide Richtungen sinnvoll und möglich: Der Hundetrainer, der während seiner originären Arbeit an Grenzen stößt, die aus Störungen der Beziehung zwischen Hund und Halter resultieren, kann den Coach für Mensch-Tier-Beziehungen hinzuziehen, um diese Ebene fachgerecht zu bearbeiten. Ebenfalls kann der Coach für Mensch-Tier-Beziehungen mit Hundetrainern und -verhaltensberatern kooperieren, um die Belange fachgerecht zu bearbeiten, die den Bereich Training und Verhaltensberatung Hund betreffen.
Die Ausbildung vermittelt somit die Basis für eine eigenständige berufliche Tätigkeit oder, falls gewünscht, für Kooperationen mit anderen Berufsbildern. Um die Handlungsperspektiven im Hinblick auf die Arbeit mit den systembeteiligten Menschen zu erweitern, ist die Ausbildung auch eine ideale Ergänzung für bereits etablierte Tierberufe, wie dem Hundetrainer.


Herzlichen Dank noch einmal für Ihr Feedback und viele Grüße
Ihr Lehrgangs-Team der ATN
Susanne
Alter 56-60
Karrierestufe mit Berufserfahrung
Weiterempfehlung Nein
Abschluss Ich studiere noch
Studienbeginn 2022
Studienform Fernstudium
Variante
Geschrieben am 05.10.2023
Veröffentlicht am 06.10.2023