O.K. - aber mittlerw. gibt es bessere Alternativen

Für absolute Einzelkämpfer, die nicht so großen Wert auf die Aktualität des Lernmaterials legen und nur auf irgendeinem Wege einen staatlich anerkannten Abschluss erwerben möchten, ist das Studium i.O. (Brot und Butter-Hochschule).

Auch wenn man versucht durch einschickbare Lösungen pro Heft die Lernmotivation zu erhöhen, so fällt es einem im typischen Präsenzstudium innerhalb einer Gruppe doch deutlich leichter. Von DEM privaten Anbieter von Fernstudiengängen, der zudem durch Informatik-Studiengänge großgeworden ist, hätte man doch mehr Innovation erwartet, wie z.B.: Aufgezeichnete Vorlesungen (d.h. eine Mediathek), interaktive Übungen im Online-Campus, mehr und vor allem aktuelleres Material.

Der Preis mit etwa 300,- im Monat im Bachelor ist extrem hoch, bedenkt man, dass hier lediglich ein Stapel Hefte verschickt werden (wieso können die eigentlich nicht einfach Online verfügbar gemacht werden!?), bei denen nur vielleicht überhaupt A-Aufgaben (d.h. freiwillige Übungen) eingeschickt werden müssen, die korrigiert werden und somit effektiv Personal kosten. Allerdings ist mittlerweile klar, wohin der Groß des Geldes geht: In peinliche Werbespots und -plakate, die die Seriösität der Hochschule eher anzweifeln lassen.

Dreist ist angesichts des ohnehin schon hohen monatlichen Preises das Angebot von kostenpflichtigen Repititorien (Seminare einige Tage vor der Klausur). Diese Repititorien sind eine große Hilfe für jeden, der die Klausur schreibt, da er ähnlich bei den letzten Vorlesungen einer Präsenzhochschule wichtige Tipps zum Themenfeld/Schwerpunktsetzung enthält.

Insgesamt ist das Studium mit ordentlich Disziplin machbar, allerdings gibt die Erfolgsquote doch klar den Präsenzangeboten Recht. Mittlerweile gibt es sehr gute, berufsbegleitende Präsenzangebote im Bereich Ingenieurwissenschaften - z.B. FOM, DHBW, Rheinische-Fachhochschule-Köln bei denen man sich direkt vernetzt und sich in der Gruppe gegenseitig motiviert. Eine FOM z.B. liegt im gleichen Preisspektrum wie die WBH, bietet dafür aber an dutzenden Standorten mehrmals die Woche Präsenzvorlesungen.

Heute würde ich mich anders entscheiden. Vom damaligen Zeitpunkt war meine Entscheidung nachvollziehbar (ich wollte mich parallel zur Betriebswirtschaftslehre in der Technik bilden) und im nachhinein auch nicht komplett weggeworfenes Geld. Enttäuscht bin ich allerdings schon von der WBH-Entwicklung. Statt erstmal die Qualität der bestehenden Studiengänge zu erhöhen und den Online-Campus zu reformieren, wird die Studiengangbreite blind erhöht.

Achtung: Die WBH kennt kein Ersthörer/Zweithörer-System. Daher habe ich erstmal heftige Probleme mit der Einschreibung in einer Universität bekommen, die eine Bescheinigung über eine Zweithörerschaft brauchte. Am Schluss hat sie die Bescheinigung der WBH zähneknirschend doch noch angenommen (eine Exmatrikulation der WBH dauert andernfalls innerhalb der Regelzeit 3 Monate ab Kündigung).