Unfaire Notenvergaben

Als Mutter war es mein größter Traum Familie und Karriere unter einen Hut zu bekommen. Als Corona ausbrach, beschloss ich, die Zeit sinnvoll zu nutzen.
Das Starterpaket war sehr einfach und es machte Spaß, alle Hefte auf einmal durch zu arbeiten, was aber in meinen Augen nur ein Lockmittel war, denn sobald man sich entschloss, dass Studium durchzuführen, kamen ganz andere Hefte ins Haus geflogen. Der "Onlinecampus" scheint seit Jahren eingefroren zu sein. Die Lehrer, die man zu den Aufgaben kontaktieren kann, sind unfreundlich und unprofessionell. Einmal fehlte das komplette Biologiebuch, weswegen ich den Biologielehrer anschrieb und gleich Rüffel dafür bekam, dass er dafür nicht zuständig sei. Mein Dozent hingegen konnte mir das Buch sofort nachsenden.
Die Einsendeaufgaben scheinen leicht zu sein, wenn man das jeweilige Heft durcharbeitet, doch dann die große Ernüchterung: obwohl man das Gelernte anwendet, wird nahezu alles als Fehler angestrichen, mit der Begründung es nicht noch ausführlicher als schon die 10 Seiten zu beschreiben. Super ärgerlich, da sich das, auf das SGD Abschlusszeugnis auswirkt und ich dachte ignoranterweise noch, dass wenn die Menschen mich nicht kennen, ich frei von Vorurteilen bewertet werde. Ein naiver Fehler. Jetzt wo ich die empfohlene Zeit um mehrere Tage überziehe, klappen die besten Noten ganz gut, sollte ja aber nicht Sinn der Sache sein, unmögliche Aufgaben zu stellen. Zum Familienservice kann ich sagen, dass er nicht anders ist, als bei anderen Fernschulen. Du kannst halt über einen Chat mit anderen Eltern Kontakt aufnehmen, das war es auch schon.
Die Zahlungen liefen zunächst sehr entspannt ab: zum ersten des Monats per Lastschrifteinzug. Als mein Mann seine Stelle wechselte, bat ich darum erst immer am 15. zu zahlen, da wir da das Gehalt erhalten, zeitgleich wechselten wir die Bank und teilten der Buchhaltung natürlich die neue Bankverbindung mit. Natürlich haben sie das nicht umgestellt bekommen, gutes Personal ist schlecht zu finden, weswegen ich unnötigerweise jeden Monat Mahngebühren draufzahlen soll, obwohl a. Mahngebühren in Deutschland unzulässig sind und b) es ja nicht mein Fehler war. Kulanterweise und weil sie ja achso familienfreundlich sind, hätte die SGD sich für Ihren Fehler entschuldigen können, um es dann umzustellen, aber nein, stattdessen droht man mir wegen 2,50€ (ja richtig gelesen) mit einem gerichtlichen Verfahren! Obwohl ich seit 2 einhalb Jahren IMMER pünktlich bezahlt habe.
Ich weiß ja nicht, warum andere das Abitur machen möchten, ich wollte es, um trotz Familie weiterzukommen, aber hängen gelassen zu werden von voreingenommenen, selbstgefälligen Fernlehrern- dazu hätte ich auch zur Schule gehen können.
Außerdem fehlen viele Lerninhalte vor allem in den englischen Übungen, die anscheinend nur die Einsteiger mit Hauptschulabschluss zugesandt bekommen. Die Übungen werden zwar erwähnt "sehen sie dazu Aufgabe so und so", aber diese Aufgabe gibt es nicht für Realschüler, weswegen man es umständlicherweise über Google versuchen muss.
Mir persönlich bringt dieses Fernstudium nur Stress und Druck mit sich, trotz flexibler Lernmöglichkeiten und nein, ich würde es auf gar keinen Fall weiterempfehlen.