Chemietechniker (Staatlich geprüft)

Ich studiere bereits sein 2018 mit der ILS und werde voraussichtlich meinen Abschluss 2023 machen.

Studienmaterial und Studieninhalte
Die Studienhefte sind zum Teil sehr veraltet und teilweise noch mit der Schreibmaschine getippt. Natürlich ändern sich bestimmte Lerninhalte im Laufe der Zeit nicht wirklich, jedoch sollten sie dennoch von Zeit zu Zeit aktualisiert werden.
Die Hefte sind teilweise schlecht lesbar und wirklich unverständlich geschrieben. Sie müssten also dringlichst einer Generalüberholung unterworfen werden.
Ebenso ist es so ziemlich an der Tagesordnung das Fehler in den Skripten vorhanden sind, welche selbst nachdem darauf hingewiesen wurde, nicht ausgebessert werden. Dies geschieht dann wahrscheinlich erst bei der nächsten Überarbeitung der Hefte in 100 Jahren.
Die Hefte passen ebenso nicht zu dem Unterricht in den Seminaren. Natürlich vermitteln sie im allgemeinen wichtige Inhalte, jedoch ist der Unterricht von Grund auf anders aufgebaut. Die Lehrer machen in den Seminaren vollständigen Unterricht und nur die hier vermittelten Inhalte sind Prüfungsrelevant. Diese haben meist recht wenig mit den Studienheften zutun. Dadurch ist Bulimie-Lernen vorprogrammiert!

Betreuung
Die Fernlehrer antworten auf die gestellten Fachfragen meist innerhalb von ca. 48h. Dies ist meiner Ansicht nach für ein Fernstudium in Ordnung. Schließlich lernt jeder zu unterschiedlichen Zeiten und diese können nicht rund um die Uhr auf die Minute genau erreichbar sein. Das ist nun mal so bei einem Fernstudium. Die Qualität der Antworten ist durchwachsen.
Die restliche Betreuung was den Informationsfluss gerade im Bezug auf die Seminare angeht lässt extrem zu Wünschen übrig.
Ich habe leider das große Leid in dem Corona-Jahrgang zu sein. Dies bedeutete bisher dass das 1. Fachseminar vollständig entfallen ist und das gesamte Studium daher ein komplettes Jahr verlängert wurde! Diese Information erhielten wir per Mail ca. 2-3 Monate vor den Prüfungen.
Nach der einjährigen Pause fand das 1. Fachseminar dann 2021 mit strengen Coronaauflagen statt. Stundenpläne und Hygieneplan wurden erst 2 Wochen vor dem Seminar bekannt gegeben. Der Hygieneplan besagte unteranderem das man in den Pausen nicht raus gehen solle und das den gesamten Tag eine Maske getragen werden müsse (ca. 10 h FFP2-Maske, auch während der Prüfungen).
Das 2. Fachseminar findet nun in ca. 1 Woche statt. Der Stundenplan kam hierzu wieder ca. 2 Wochen vor beginn, der Hygieneplan 1 Woche vor beginn. Dieser schreibt nun vor das jeden Tag ein Testnachweis verpflichtend vorzubringen ist (unabhängig vom Impfstatus). Dazu sei bemerkt das die aktuellen Maßnahmen der Regierung reduziert werden und die Testpflicht sowie die Maskenpflicht sowohl in Schulen als auch im Alltag aufgehoben werden. Für das Seminar jedoch muss jeden Tag ein gültiger Test nachgewiesen werden und 10 Stunden lang (auch während der Prüfungen) Masken getragen werden. Sollte ein Test positiv ausfallen, darf nicht mehr an dem Seminar teilgenommen werden und das komplette Studium verlängert sich erneut um ein komplettes Jahr! Aussage der ILS: "Ist halt so, das können wir leider nicht ändern".
Onlinetests können nicht angeboten werden (sehr komisch bei einer Fernuni wenn sogar Präsenz Hochschulen und Unis das schaffen). Desweiteren wurde die Dauer zwischen dem 2. Fachseminar und dem 3. Fachseminar von ca. 10 Monaten auf 6 Monate verkürzt. Hierfür wurde keine Info explizit an die betreffenden Studenten herausgeschickt. Die Information konnte im Studienzentrum eingesehen werden (wer schaut während des 1. FS nach wann das 3. FS stattfindet??). Auf Anfrage hieß es das es früh genug Online zu finden gewesen wäre und eine extra Information an die Studenten nicht notwenig wäre. Dies nenne ich keinen guten Kundenservice / Studienservice.
Ebenso werden die Informationen zu den Seminaren wie Hygieneplan und Stundenplan zeitlich sehr verzögert versendet. Ich habe die Informationen teilweise eine Woche später bekommen als meine anderen Studienkollegen. Auf Anfragen bekommt man je nach Studienberater auch mal gar keine Antworten oder sie kommen erst nach frühestens 2 Wochen. Die Dauer bis es die Ergebnisse der Prüfungen gab waren teilweise wirklich grenzwertig. Diese können locker mal 4 Monate sein. Am Telefon sind jedoch immer alle sehr nett gewesen.

Onlinecampus
Der Onlinecampus ist für mich die reinste Katastrophe. Das Planungstool, die Ansichten, das man auf Antworten auf Fachfragen nur durch eine erneute Fachfrage reagieren kann und nicht direkt einfach antworten kann, der vermerk der bereits bearbeiten Aufgaben, einfach fast alles ist hier sehr stark Verbesserungsfähig. Intuitiv ist hier nichts! Wirklich schade bei einer Fernuni da dies so ziemlich die einzige Möglichkeit ist für einen Austausch!

Seminare
Die Seminare sind reines Mitschreiben und anschließendes im Hotel auswendig gelerne. Die Studieninhalte aus den Heften decken sich nicht wirklich mit dem Unterricht der Schule. Die Lehrer vermitteln den Fernstudenten das sie nicht willkommen sind und nur Arbeit bedeuten. Dazu muss gesagt werden das die Chemieschule in München eine private Schule ist, welche den Chemietechniker in Vollzeit anbietet und die Fernstudenten in den Ferien abspeist. Da haben die meisten Lehrer scheinbar nur bedingt Lust drauf.
Ebenso wird den Fernstudenten bereits im ersten Seminar gesagt das man einen Fehler gemacht hat dieses Fernstudium zu beginnen da man durch das Bulimie-Lernen nach den Prüfungen eh alles wieder sofort vergisst und der Abschluss quasi nichts wert sei.
Das nach der ersten Prüfungsrunde nur noch ca. 1/3 da sein würde, wurde auch gesagt.
Der Notenschlüssel für die Fernstudenten ist der IHK-Notenschlüssel, der für die Vollzeit Chemietechniker der Schule ist ein anderer. Daher fallen die Prüfungen bereits aus diesem Grund bei den Fernstudenten um einiges schlechter aus als bei den Vollzeitstudenten.

Digitales Lernen
Die Studienhefte und deren Einsendeaufgaben, sowie die Fachaufgaben können bequem von Zuhause bearbeitet und eingereicht werden. Alle anderen Prüfungen können ausschließlich einmal im Jahr absolviert werden. Ist hier jemand Krank oder ähnliches, muss das gesamte Studium um ein komplettes Jahr verlängert werden.

Flexibilität
Die Flexibilität ist nur bei der Bearbeitung der Studienhefte gegeben. Da die Seminare nur einmal im Jahr stattfinden, können diese, wie bereits erwähnt, erst im folgenden Jahr wiederholt werden. Dadurch verlängert sich das Studium jeweils um ein komplettes Jahr. das spricht für mich nicht von großer Flexibilität! Zumal da gewisse Entscheidungen einfach getroffen werden und sich das Studium somit häufig um 1-2 Jahre verlängert ohne das man selbst etwas dafür kann!

Preis-Leistung
Der Preis ist für den mangelhaften Service und die zum Teil schlechten und uralten Studienhefte meiner Ansicht nach zu hoch.

Ich würde einen solchen Fernlehrgang bei der ILS niemandem empfehlen! Sucht euch am besten eine andere Institution. Auch Vollzeit an der Chemieschule in München würde ich nicht weiter empfehlen da diese sehr veraltet ist und nichts mehr mit einem heutigen Labor zutun hat. Ebenso werden aktuell scheinbar Lehrer entlassen da sich die Schule nicht mehr selbst finanzieren kann.

Alles in allem eine reine Katastrophe!