Therapie- und Pflegewissenschaften für Berufserfahrene (B.Sc.)
Gut strukturierter Studiengang
Bei Problemen und Fragen egal ob in Bezug auf organisatorische Dinge, Fragen zu Hausarbeiten u.s.w. wurde schnell geholfen. Die Dozenten waren immer hilfsbereit und haben E-Mails zügig beantwortet.
Das einzige Problem ist mein eigenes Zeitmanagement. Da ich aus finanziellen Gründen nicht weniger arbeiten konnte, werde ich das Studium nicht in der Regelstudienzeit schaffen, sondern muss ein Semester überziehen.
Viele Stärken, ein paar Schwächen
Die Einschränkungen sind meiner Ansicht nach, dass der Bachelor-Abschluss sehr unspezifisch ist. Was kann man danach machen? Wo gehts dann konkret hin?
Diese Fragen lassen sich nicht konkret beantworten, da die Inhalte zwar sehr breit sind, aber gleichzeitig relativ wenig spezifisch sind. D. h. wie es hinterher weitergeht, ist unklar, denn es gibt nirgendwo eine spezielle Stelle für ein Pflegekraft, Physiotherapeut usw. mit diesem zusätzlichen Abschluss.
Das ist aber nicht nur eine Einschränkung, für mich ist es zum Beispiel passend - da die Möglichkeiten vielfältig sind - mann muss allerdings nach Angeboten suchen. Ein anschließender Masterstudiengang (z. B. habe ich Pflegewissenschaft geplant) erscheint sinnvoll.
Allgemein: das Konzept Fernstudium neben Vollzeitjob ist eine Herausforderung. Es erfordert viel Selbstdisziplin. Wenn diese vorhanden ist, ist es das Studium aber auf jeden Fall zu schaffen. Angegeben wird ein Zeitaufwand von 15h pro Woche - meiner Meinung nach utopisch! Das habe ich in Einzelfällen- und wenn überhaupt mal in der Woche vor einer Klausur- geleistet. Ich schätze, dass ich im Schnitt auf ca. 5h/Woche komme (auf 4,5 Semester bezogen). Meine Noten können sich dennoch sehen lassen :)
Ich schätze, da imemrhin 34 Credit-Points durch die Ausbildung anerkannt werden, einige andere Module relativ großzügig Punkte geben, hält sich der Aufwand in Grenzen.
1-2 Monate vor Semester werden die Studienunterlagen zugeschickt (sog. Studienbriefe) - und ausschließlich darauf beziehen sich die Prüfungen. Das meister der Arbeit muss "alleine im stillen Kämmerlein" geleistet werden, die Präsenzphasen sind freiwillig und eher eine Ergänzung bzw. zur Vertiefung.
Das Studium wird an verschiedenen Standorten angeboten, die folgenden Angaben beziehen sich auf das Studienzentrum in Stuttgart. D. h. an einem anderen Ort sieht es evtl. anders (besser/schlechter aus).
Die Kompetenz der Dozenten war durchwachsen - von "unter aller Kanone" (Ausnahmen) bis gut/1a (eher die Regel) alles dabei. Jedoch gerade in den späteren Semestern ein deutlicher Qualitätszuwachs.
Die Organisation der Präsenzphasen war überwiegend unzufriedenstellend - lt. Studienordnung sollte diese "rechtzeitig vor Semesterbeginn" abgeschlossen sein. I. d. R. waren dies ca. 2 Wochen vor Beginn, einmalig erst mit dem laufenden Semester. Das geht gar nicht. Ich bin Pfleger, und die meisten meiner Kollegen arbeiten im Schichtdienst, eine gute Planung ist unersetzbar.
Die Studiengangsleitung hatte auch keine Ahnung von dem Studiengang - Fragen konnte sie i.d.R. nur wische-waschi oder auch falsch beantworten (der Studiengang ist halt auch noch frisch).
Nichtsestotrotz bestand die Möglichkeit, jederzeit direkt an der Hochschule nachzufragen, hier erhielt man immer (!) schnelle und gute Auskunft.
Die Studienmaterialien sind inhaltlich überwiegend 1a - vom Schreibstil tw. haaresträubend.
Die Inhalte der Module überschneiden sich zum Teil, ich hatte oftmals das Gefühl, dass der eine Autor nicht weiß, was der andere geschrieben hat. Auch sind einzelne Module einfach nur unnütz.
Keine Perspektive
Der Ansatz meines Studienganges ist gut. Nur gibt es in Deutschland viel zu wenig Stellen für das, wofür ich dann ausgebildet bin: Akademiker am Krankenbett. Das ist alles, was einem Dozenten und Studienzentrumleitungen sagen können. Das ist sehr dürftig. Überdies glaube ich, müsste sich erst das ganz Ausbildungssystem in DE ändern, damit solche Berufe auch nachgefragt und ausgeübt werden können.
Schade war auch, dass meine Mitkommilitonen alle nicht aus dem gleichen Ort wie ich kamen, somit hat man sich eigentlich nur zu den Studientagen gesehen. das ist dann auch so ein vor sich hinstudieren.....
Das Online - Projekt war auch fragwürdig von Nutzen, ausser ich habe Kompetenzen erworben, die ich im Moment noch nicht realisiere.
denke, ich würde ein Fernstudium nicht mehr machen.
Gute Betreuung für guten Preis!
Insgesamt gute Erfahrungen mit der Organisation innerhalb des Semesters sowie Betreuung und Studienmaterial! Die Prüfungsergebnisse lassen aber manchmal recht lange auf sich warten, ebenso die Terminpläne für das nachfolgende Semester - diese liegen meist erst ein bis zwei Wochen vor Semester-Beginn vor, was die berufliche Planung erschwert.